
© Wilo (Animation)
Das ist der Zeitplan für die Bauarbeiten auf dem neuen Wilo-Campus
200-Millionen-Euro-Bauprojekt
Der Pumpenhersteller Wilo baut in Hörde seine Zentrale aus. Schon ab März sollen die Bauarbeiten für einen neuen Kreisverkehr beginnen – es ist nur eine von vielen Baustellen. Ein Überblick.
„Vision 2020“ heißt das Großprojekt, mit dem Wilo die Weichen für seine Zukunft stellen will. Der weltgrößte Pumpenhersteller baut seinen Unternehmenssitz in Hörde massiv aus. Dafür wird unter anderem die Nortkirchenstraße versetzt.
Martin Linge-Boom von Wilo hat die Pläne rund um die Zukunft des Wilo-Campus in der Februar-Sitzung der Bezirksvertretung Hörde vorgestellt. Dabei zeigte er Zeitpläne und Visualisierungen, er sprach über die neuen Verkehrsregelungen und das Parkkonzept auf dem Gelände.
Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Ein Blick von oben auf das Gelände
Neu gebaut wird eigentlich alles. „Die gesamte Fläche wird überplant“, sagte Martin Linge-Boom. Die letzten Gebäude sollen 2023 fertiggestellt sein. Entstehen werden auch ein Kindergarten und ein Gesundheitszentrum für die Wilo-Mitarbeiter. Unter anderem durch Solaranlagen soll der gesamte Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent verringert werden.
Wer den zukünftigen Blick von oben mit der heutigen Fläche vergleicht, wird drei Kreisverkehre entdecken, die es derzeit noch nicht gibt. Die Straße, die die Kreisverkehre verbindet, ist die Nortkirchenstraße mit ihrem neuen Verlauf. Die jetzige Nortkirchenstraße verläuft dann als Werksstraße über den Campus und soll tagsüber für den Busverkehr sowie Fahrradfahrer und Fußgänger geöffnet werden.

Blick von oben auf das zukünftige Wilo-Gelände. © Wilo (Animation)
Die neue Fabrikhalle
Die Außenfassade der neuen Fabrikhalle „Smart Factory“ wird 1,5 Kilometer lang sein. Hier wird Platz für 830 Menschen in Produktion und Verwaltung sein. Deren Einzug ist für August 2019 geplant, im März 2020 soll der Umzug abgeschlossen sein.

Die „Smart Factory“ ist die neue Fabrikhalle. © Wilo (Animation)
Der Sitz der Verwaltung
510 Arbeitsplätze auf 7 Etagen sieht das neue Verwaltungsgebäude vor. Der Rohbau soll noch im März dieses Jahres abgeschlossen sein, die Fertigstellung ist für Dezember 2019 geplant. Ab März 2020 soll das Gebäude dann komplett genutzt werden können.

Das Verwaltungsgebäude wird sieben Stockwerke hoch. © Wilo (Animation)
Der neue Parkplatz
Der ehemalige EDG-Betriebshof wird derzeit abgetragen, Grünschnitt ist aufeinander gehäuft, in die Tiefe wird ebenfalls schon gegraben. Auf einer Fläche von 41.000 Quadratmetern entsteht der neue Wilo-Parkplatz mit 852 Stellplätzen auch für E-Autos. Zudem soll es eine „Bewegungsfläche“ für Lkw geben, wie Martin Lange-Boom sagt: „Lkw-Fahrer werden dann über das Telefon direkt auf den Parkplatz gelotst.“
Dass die Lastwagen durch Hörde oder über die Konrad-Adenauer-Allee fahren, soll vermieden werden. Im Mai 2019 sollen die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, im Juni 2020 sollen sie abgeschlossen und der Parkplatz fertig sein.

Eine Skizze des geplanten Parkplatzes. © Wilo
Die neue Nortkirchenstraße und die Folgen für den Verkehr
Die Nortkirchenstraße wird es weiterhin geben, nur eben woanders. Weil die Straße in ihrem jetzigen Verlauf über den zukünftigen Campus führt, wird sie verlegt. Dieses nicht alltägliche Großprojekt läuft bei Wilo unter dem Namen „Switch NKS“. 980 Meter neue Straße entstehen, 74 Bäume kommen. Etwa 5000 sogenannte Rüttelstopfsäulen werden in den Boden eingesetzt, um der zu erwartenden Last standhalten zu können.

Insgesamt drei Kreisverkehre sollen entlang der Nortkirchenstraße entstehen. © Wilo (Animation)
Entlang der Nortkirchenstraße entstehen drei Kreisverkehre. Im März 2019 sollen die Bauarbeiten für den ersten Kreisverkehr im Nordwesten des Geländes beginnen. Dafür wird die Nortkirchenstraße in dem Bereich aber nicht gesperrt, der Straßenverkehr wird über einen „Bypass“ verlangsamt. Lediglich der Fußgänger- und Radverkehr werden laut Linge-Boom umgeleitet. „Der erste Kreisverkehr wird hoffentlich im August 2019 fertig sein“, sagt er.
Die zweite Bauphase für die Kreisverkehre soll direkt im Anschluss im August 2019 beginnen. Hierfür wird die Nortkirchenstraße dann in beiden Richtungen gesperrt, der Verkehr wird über die Felicitasstraße und die Konrad-Adenauer-Allee umgeleitet. Zunächst ist der Kreisverkehr im Südosten dran, ab Oktober soll dann im Nordosten der Anschluss zur Olof-Palme-Straße angegangen werden. Die Fertigstellung ist für Februar 2020 geplant - „aber unter Vorbehalt“, sagt Martin Linge-Boom. Allerdings steht Wilo auch unter zeitlichem Druck, denn der Bau des Campus erfolgt bei laufender Produktion.
Die „alte Nortkirchenstraße“ soll einen neuen Namen bekommen. „Wir sind aber noch in der Namensfindung“, so Linge-Boom. „Die Stadt gibt die Parameter vor. Wir hoffen, dass wir noch im März einen Vorschlag erhalten.“ Eines jedenfalls kann Linge-Boom ausschließen: Dass die Straße „Alte Nortkirchenstraße“ heißen wird.

Die Verlegung der Straße steht unter dem Projektnamen „Switch NKS“. © Wilo (Animation)
Der zentrale Platz und der Wiloop
Das Zentrum des Wilo-Campus soll eine Freifläche werden, auf der der „Wiloop“ das auffälligste Element sein wird. Wenn die ellipsenförmige und schräg angebrachte Metallplatte, die gleichzeitig Brunnen ist, im zweiten Quartal 2021 fertig ist, sollen hier Busse halten. Für den ÖPNV soll das Werksgelände tagsüber geöffnet sein. Auch ein Imbisswagen soll hier stehen und nicht nur die Wilo-Mitarbeiter versorgen. Die zentrale Fläche soll ansonsten frei vom motorisierten Verkehr bleiben.

Der Brunnen namens „Wiloop“ wird das Herz auf dem zentralen Platz des Wilo-Campus. © Wilo (Animation)
Wilo investiert in das Projekt mehr als 200 Millionen Euro.