Das kleine, asiatische Restaurant „Huong Sen“ ist bereits prall gefüllt, als wir es um kurz nach 18 Uhr betreten. Unsere Tischnachbarn werden im Laufe des Abends immer wieder wechseln, die Tische sind direkt zeimal hintereinander reserviert. Kurzum: Das Restaurant ist für den gesamten Abend komplett ausgebucht.
Wir bekommen einen kleinen, eigentlich gemütlichen Tisch - leider mitten im Gang. Meine Begleitung hat einen Sitzwürfel ohne Lehne erwischt, tauscht ihn kurzerhand gegen einen der roten, weichen Stühle mit Lehne vom noch verwaisten Nachbartisch aus. Das gleiche werden kurz darauf unsere neuen Sitznachbarn machen. So wandert der Würfel von leerem Tisch zu leerem Tisch. Nicht sonderlich beliebt offenbar. Am Ende wird dennoch jemand drauf sitzen.
Die freundliche Bedienung sagt zum Würfeltausch übrigens nichts - und nimmt unsere ersten Wünsche entgegen.
Essen und Getränke – die Auswahl:
Die Karte ist riesig. Es gibt traditionell vietnamesische Gerichte, hausgemachtes Sushi - auch vegetarisch und vegan - oder individuelle Currys und Bowls.
Die Vorspeisen im Test:
Zur Vorspeise entscheiden wir uns für eine gemischte Platte für zwei Personen. Perfekt, um von allem ein bisschen zu probieren. In der Beschreibung heißt es: „Eine Variation aus unseren Vorspeisen: Sommer- und Frühlingsrollen, Ebi Tempura, Indochina Dumplings“. Wir können zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit allen Begriffen etwas anfangen. Entsprechend gespannt sind wir.

All das kommt liebevoll angerichtet in einem kleinen Körbchen. Ich erkenne frittiertes Gemüse, Süßkartoffelpommes, Frühlingsrollen und Sommerrollen. Zu den verschiedenen Leckereien gibt es eine Erdnusssoße und eine herrlich milde Sojasoße. Die Kombi schmeckt super, es macht Spaß, sich durch die verschiedenen Köstlichkeiten zu probieren. Die Vorfreude auf den Hauptgang steigt.
Test Nummer 2: die Hauptspeisen
Der Hauptgang kommt sehr zügig - wir sind mit der Vorspeise noch nicht ganz durch. Eine kleine Pause wäre nach der üppigen Vorspeise sicherlich nicht verkehrt gewesen. Aber die beiden Gerichte duften verführerisch und so essen wir direkt weiter.
Ich habe mich entschieden für den den „Tokyo Veggie Mix“: eine vegetarische Sushi-Mischung aus Huong Sen Crunchy, Nigiri mit Avocado, Tofu, und Omelett sowie Maki mit Avocado. Auch hierzu gibt es wieder die besonders leckere, milde Sojasoße. Das Ganze ist ebenfalls wieder wunderschön angerichtet auf einer großen Platte mit einem Holzkörbchen, einer kleinen Bambusplatte und sogar mit einer Blume am Rand.
Wie schon bei der Vorspeise macht es große Freude, sich durch die verschiedenen, toll angerichteten Leckereien zu testen. Besonders gut schmecken mir die verschiedenen Nigiri.

Meine Begleitung wählt das gelbe Passionsfrucht-Kokos-Curry mit gebackener Ente. Bei jedem Curry kann man übrigens zwischen Tofu, Hähnchen, Rind, Garnelen, Lachs und Ente wählen.
Auch das Curry wird hübsch präsentiert. Die Ente ist perfekt knusprig. Die Soße ist meiner Begleitung zu knapp bemessen - am Ende bleibt ein kleiner Klecks trockener Reis auf dem Teller zurück.

Dritter Gang im Test: Das Dessert
Als Dessert gibt es hausgemachte Sesambällchen, Mochi und Eis zur Auswahl. Wir sind mittlerweile beide schon sehr satt und entscheiden uns deshalb für das hausgemachte Eis - Eis geht schließlich immer. Wir bekommen drei verschiedene Kugeln: Grüntee, Mango und Kokos. Am besten schmeckt mir das Kokoseis, meine Begleitung ist ein Mango-Fan - so kommen wir uns nicht in die Quere.

Die Preise:
Die Hauptspeisen reichen von 3,50 (für eine Maki-Portion mit Avocado) bis 65 Euro (für eine „Lovers Plate“ für 4 Personen), die Vorspeisen von 4,50 bis 14 Euro (für zwei Personen). Den Nachtisch gibt es für 4,50 bis 6,50 Euro.
Die Atmosphäre:
Unser einziger Minuspunkt an diesem Abend: Der Raum ist sehr klein, rund um unseren Tisch in der Mitte des Ganges herrscht den ganzen Abend über ein reges Treiben, ein Kommen und Gehen und ständiges Hin- und Hergeschiebe der Stühle. Und nicht zu vergessen die Sitzwürfel-Wanderschaft...

Der Service:
Unsere Bedienung an diesem Abend ist sehr freundlich und aufmerksam. Trotz der vollen Belegung bekommen wir unser Essen zügig - den Hauptgang fast ein wenig zu zügig.
Barriere-Freiheit:
Direkt am Eingang gibt es eine kleine Stolperfalle: Eine geringfügige Erhebung, die nicht gekennzeichnet ist. Die Gänge sind schmal - die Tische und Stühle können nach Bedarf allerdings schnell und einfach verschoben werden.
Parkplatzsituation:
Was soll man sagen: Das Restaurant liegt mitten in der Innenstadt. Am einfachsten ist die Anreise mit dem Fahrrad, zu Fuß, oder mit der Bahn. Bis zur Haltestelle „Reinoldikirche“ sind es nur wenige Fuß-Minuten.
Netz-Stimmen:
Das Netz ist sich einig: Mit insgesamt 4,7 von 5 Sternen bei den Google-Bewertungen schneidet das Restaurant super ab. „Tolles Restaurant mit authentischer vietnamesischer Küche. Die Speisen werden liebevoll zubereitet und arrangiert. Ein Traum! Alles schmeckt hervorragend“, schwärmt eine Nutzerin. „Hammer“, „Hier stimmt wirklich alles“ und „Super schöner Laden“, sind nur ein paar der vielen positiven Rezensionen.
Huong Sen - Fine Sushi & Viet Cuisine
Ludwigstraße 6, 44135 Dortmund
Öffnungszeiten: Mo-Sa von 12 bis 22.30 Uhr
U-Bahnhaltestelle: Reinoldikirche
Kundenparkplätze am Haus: nein
Infos und Tischreservierung: huong-sen-restaurant.de oder 0231-22134852
Restaurant Miss Mai im Kreuzviertel im Check: Chinesisch in cool - und Gleichberechtigung für Vegane
Das „QuBi“ im Restaurant-Check: Vietnamesische Gerichte und Sushi - Wie passt das zusammen?
Das „La Romantica“ im Restaurant-Check: Ein Kurzurlaub in Neapel