Das erwartet die Besucher nach der Renovierung des Schulmuseums in Marten

© Matthias vom Büchel

Das erwartet die Besucher nach der Renovierung des Schulmuseums in Marten

rnMartener Schulmuseum

2022 beginnt die Renovierung des Westfälischen Schulmuseums in Marten. Wir verraten schon jetzt, wie das Museum umgestaltet wird und auf was die Besucher sich anschließend freuen können.

Marten

, 05.06.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Noch läuft im Westfälischen Schulmuseum Marten der ganz normale Betrieb. Doch hinter den Kulissen werden bereits die Renovierung des alten Schulhauses und eine neue Dauerausstellung vorbereitet. Museumschef Michael Dückershoff hat im Gespräch mit der Redaktion den Fahrplan für die Renovierung vorgestellt.

Das passiert bei der Gebäudesanierung

Zurzeit laufen bereits die Vorbereitungen für die Sanierung des Museums, das sich in einem alten Schulgebäude aus dem Jahr 1905 befindet. Bislang nur über die Eingangstreppe erreichbar, soll das Gebäude künftig auch für Menschen mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung erreichbar sein. „Wir werden einen Fahrstuhl bekommen, der von außen erreichbar ist und der alle drei Etagen anfährt“, berichtet Michael Dückershoff.

Die Sanierung des Museums an der Straße „An der Wasserburg“ in Marten beginnt 2022.

Die Sanierung des Museums an der Straße „An der Wasserburg“ in Marten beginnt 2022. © Stephan Schütze (A)

Probleme hat das Museum auch mit Feuchtigkeit im Untergeschoss. Deshalb werden sämtliche Mauern bis zum Fundament freigelegt und erhalten eine neue Dämmung. Zudem soll der Asphalt vom Schulhof abgetragen und durch einen wasserdurchlässigen Belag ersetzt werden. Geplant ist zudem eine umfangreiche Brandschutzsanierung, bei der nicht nur sämtliche Brandmelder ausgetauscht, sondern auch ein zweiter Fluchtweg über eine Außentreppe entstehen soll.

Letztlich steht auch eine Umgestaltung der Innenräume an, denn nach dem Umbau der 2022 beginnt, präsentiert sich das Museum auch von innen völlig neu.

70.000 Ausstellungsstücke müssen registriert werden

Während der Zeit des Umbaus muss das Haus allerdings komplett geräumt werden. Noch in diesem Jahr beginnt das Museum damit, alle seine Exponate zu registrieren und für eine Auslagerung vorzubereiten. Immerhin verfügt es insgesamt über 70.000 Ausstellungsstücke. Während der Sanierung, die rund eineinhalb Jahre dauern soll, würde das Museum gern in Marten ein Ausweichquartier beziehen. Geeignete Räume werden noch gesucht. Außerdem will es als „mobiles“ Museum Programme unter anderem in Schulen anbieten.

Mitte 2024, so der Plan, wäre dann Wiedereröffnung. Wiedererkennen werden die Besucher dann aber nur noch wenig. Denn die neue Ausstellung wird größer und erstreckt sich dann über sämtliche drei Etagen. Die Martener Bibliothek, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes befindet, soll dann mit der Hälfte des heutigen Platzes auskommen. Im Eingangsbereich informiert das Museum dann über die Martener Schulgeschichte. Außerdem soll im Erdgeschoss ein museumspädagogischer Raum eingerichtet werden.

Historische Schulbänke werden nach Originalplänen nachbebaut

Besonderer Clou: Für diesen Raum werden die alten Schulbänke des historischen Klassenzimmers aus der Zeit der Jahrhundertwende nach Originalplänen nachgebaut. Das alte Mobiliar ist dann nur Teil der Ausstellung. „Die umfasst dann nicht mehr nur die Zeit vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg, sondern die gesamte Schulgeschichte bis zum heutigen Tag“, berichtet Michael Dückershoff. Denn nach dem Krieg nahmen die Schulen eine besonders rasante Entwicklung. Auch wird die Ausstellung dem Namen des Museums gerechter. Wurde bislang eher die Dortmunder Schulentwicklung aufgezeigt, ist es künftig die gesamte westfälische Schulgeschichte. Und auch einen Blick in die Zukunft der Schule können die Besucher künftig tun.

Exponate des historischen Klassenraums gehören auch künftig zur Dauerausstellung des Westfälischen Schulmuseums. Die Bänke sollen aber nicht mehr benutzt werden.

Exponate des historischen Klassenraums gehören auch künftig zur Dauerausstellung des Westfälischen Schulmuseums. Die Bänke sollen aber nicht mehr benutzt werden. © Stephan Schuetze (A)

Insgesamt zehn anstatt vier Räume mit jeweils 70 Quadratmetern stehen für diese neue Ausstellung, die Michael Dückershoff und seine Mitarbeiterinnen bereits konzipieren, bereit. Neben Erdgeschoss und Eingangsbereich soll auch der heutige Verwaltungstrakt im dritten Obergeschoss künftig als Ausstellungsfläche genutzt werden.

  • Neben der Sanierung des Museums ist noch eine weitere Maßnahme geplant: Die Pavillons der Martener Schützen, die sich auf dem Schulhof hinter dem Museum befinden, sollen abgerissen und durch ein dreigeschossiges Gebäude ersetzt werden.
  • Platz finden in diesem kulturellem Zentrum Martens die Museumsverwaltung, die Schützen und weitere Martener Vereine.
  • Ob dieses Vorhaben umgesetzt werden kann, hängt auch von der Unterstützung der Landesregierung ab. So sollen zur Finanzierung des Zentrums in nächster Zeit Landesmittel des Düsseldorfer Heimatministeriums beantragt werden.