
© Hannah Schmidt
Das Café Strickmann nennt nach langem Warten einen Termin für die Neueröffnung
Nach Schließung
Der Termin für die Wiedereröffnung des Café Strickmann steht fest: „Pünktlich zum Weihnachtsmarktbeginn“ heißt es in einer Pressemeldung – und konkret? Das verrät Daniel Hein im Gespräch.
„Jetzt sagen Sie mal“, spricht mich eine Frau von der Seite an, „wann eröffnen die nun endlich wieder?“ Im Schaufenster des Café Strickmann leuchtet schon wieder Licht, Pralinen, Schokonikoläuse und Weine stehen drapiert hinter den Scheiben. Im Innern, das kann man beim Blick von außen erahnen, dauert es wohl nicht mehr lang, bis alles fertig ist. Immer wieder bleiben Menschen stehen und blicken hinein, lesen die aktuellsten Aushänge. „Ganz Dortmund freut sich drauf!“, sagt die Frau und geht weiter.
„Pünktlich zu Weihnachtsmarktbeginn“ ist nicht die konkreteste Aussage, die man über einen Eröffnungstermin treffen kann. Pächter Daniel Hein wird auf Nachfrage genauer: „Wir wollen zum kommenden Wochenende wieder eröffnen. Wenn alles gut läuft, bereits am Freitag – aber allerspätestens am Sonntag.“ Dann, am 2. Dezember, leuchtet der große Baum auf dem Weihnachtsmarkt seit gerade fünf Tagen.
„Jeden Tag kommen palettenweise Sachen an“
Das bedeutet nicht, dass nicht bereits jetzt im Café Vollzeit gearbeitet wird: „Jeden Tag kommen palettenweise Sachen an“, sagt Hein, darunter Mehl und Eier – und die Mitarbeiter „produzieren“ und backen rund um die Uhr. „Wir wollen den Kunden ja die gewohnte Vielfalt bieten“, sagt Hein.
Bedeutet: Die Kuchentheke wird voll sein, die Karte ebenso. Allein vom Feinkostbereich hat sich das Ehepaar Daniel Hein und Larissa Böhme verabschiedet, Fisch wird es gar nicht mehr geben. „Wir wollen uns auf den Café-Betrieb konzentrieren.“ Der beinhaltet aber unter anderem hausgemachte Suppen und „die umfangreiche Frühstückskarte“, die die Kunden noch aus der Zeit vor der Schließung kannten. Im Sortiment des Delikatess-Ladens finden sich „Erzeugnisse kleiner Manufakturen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien“ mit Ölen, Oliven, Nudeln und Soßen, Weinen, Pasteten und Konfitüren.
Es hakt noch am Kassensystem
Im Moment sei für das Café jedoch die alte „Manpower“ noch nicht wieder da, deshalb packen auch die beiden Chefs mit an. „Die Leute kommen mit Erwartungen, und die wollen wir erfüllen.“ Im besten Fall werden die Wartezeiten im Café kurz sein. Derzeit hakt es jedoch noch am Kassensystem und an der Herstellung der Karten – diese beiden Aspekte werden am Ende wohl über Freitag, Samstag oder Sonntag als Eröffnungstag entscheiden. Ab dann wird der Betrieb regelmäßig laufen: montags bis freitags von 9 bis 18.30 Uhr und samstags von 8.30 bis 17 Uhr.
Auch ehemalige Angestellte seien wieder mit dabei, heißt es in der Pressemeldung der Betreiber, darunter Küchenchef Jäger und Konditormeister Kruppa. Auch das Ehepaar ist dem Café Strickmann nicht unbekannt. Zusammen mit Dieter Borgmann führten sie das Café bereits zwischen 2002 und 2011. Beide sind studierte Betriebswirte.
Im Dortmunder Süden groß geworden, mittlerweile Innenstadtbewohnerin. Hat an der TU Dortmund Musik mit Hauptfach Orgel, Germanistik und Bildungswissenschaften studiert, studiert jetzt zusätzlich Musikjournalismus. Seit 2010 bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt am liebsten über Kultur und erzählt Geschichten von Menschen.