Darum ist der Phoenix-See ein Hotspot für erste Dates

© Oliver Schaper

Darum ist der Phoenix-See ein Hotspot für erste Dates

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45 Gehminuten entscheiden hier über Trennung, Wiedersehen oder Liebe. Und manche Liebesgeschichte endet sogar mit einem Heiratsantrag am Phoenix-See. Was diesen Ort so magisch macht.

von Isabell Zillmer

Hörde

, 14.04.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 4 min

Der folgende Artikel ist bereits am 29. Dezember 2018 bei uns erschienen. Für unsere neue Themen-Reihe „Leben und lieben“ wollen wir Ihnen nochmal erzählen, warum sich der Dortmunder Phoenix-See als perfekter Ort für ein erstes Date eignet.

Musternde, abcheckende Blicke auf der einen Seite, schüchterne Blicke und ein verlegenes Lächeln auf der anderen Seite: Alltag am Phoenix-See. Outdoor-Dating ist total angesagt. Es ist kostenlos und unverbindlich. Genau, wie eine Runde um die renaturierte Industriefläche in Hörde.

Das weiß Sebastian Kraft nur zu gut. Täglich beobachtet der 28-Jährige aus seiner Wohnung an der Hörder Burg das bunte Dating-Leben rund um den See. Und nicht nur das. Er selbst datet hier. Sebastian Kraft ist ein Fan vom Phoenix-See. Nicht nur als Wohnadresse, sondern auch als Dating-Ort.

„Einen See als Treffpunkt vorzuschlagen, ist immer ein Pluspunkt“, sagt er. Das Wasser wirke sich bei einem Treffen positiv aus. Gerade der Phoenix-See sei dafür ein cooler Ort. „Hier ist viel los, es gibt Restaurants und abends kann es beim Sonnenuntergang oder Beobachten von Sternschnuppen auch sehr romantisch werden“, sagt er.

Der Phoenix-See bietet eine Menge Gesprächsstoff

Schon bevor Sebastian Kraft hier wohnte, habe er sich gerne am Phoenix-See gedatet. Allein die Entstehung des Gewässers und die besondere Architektur der Häuser ringsherum würden eine Menge Gesprächsstoff liefern. Peinliche Sprechpausen lassen sich so gut vermeiden.

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„Der Ort hat eine gewisse Magie. Da wurde ein See geschaffen, der sonst nicht existieren würde. Das ist einfach besonders, und besonders sollte ein erstes Date doch sein“, schwärmt der Dortmunder. Er schätzt, dass rund ein Drittel der täglichen Spaziergänger am Phoenix-See ein Date haben.

Anwohner Sebastian Kraft schätzt, dass rund ein Drittel der Spaziergänger am Phoenix-See ein Date haben. Der 28-Jährige nutzt den See auch als Date-Ort.

Anwohner Sebastian Kraft schätzt, dass rund ein Drittel der Spaziergänger am Phoenix-See ein Date haben. Der 28-Jährige nutzt den See auch als Date-Ort. © Oliver Schaper

In Zeiten von Online-Dating, wo sich in der eigenen Umgebung schnell Menschen kennenlernen lassen, treffen sich viele Dortmunder für das erste Date am Phoenix-See. Vor seiner Tür sieht Sebastian Kraft ständig Frauen, die mit ihrem Handy in der Hand auf ihr Date warten. Meist seien es die Männer, die auf sich warten ließen.

Er beobachtet dann suchende Blicke, nervöses Kramen in der Tasche und hektisches Tippen auf dem Mobiltelefon. Wenn der andere dann auftauche, sei die Distanz zwischen beiden immer leicht zu spüren. Die Begrüßung würde sehr unterschiedlich ausfallen. Mal nur ein kurzer Händedruck, mal direkt eine herzliche Umarmung.

„Direkt zu mir oder zu ihr gehen können wir ja wohl schlecht“

Was macht den Ort in Hörde für Paare noch so besonders? Unsere Autorin hat sich am Phoenix-See umgehört. Die Aussagen sprachen für sich:

„Den Phoenix-See kennt jeder und es ist halt unverbindlich.“

„Spazierengehen ist doch der Klassiker und hier ist es zu jeder Jahreszeit schön.“

„Ja, wo sonst? Direkt zu mir oder zu ihr gehen können wir ja wohl schlecht. Also erstmal eine Runde um den See und dann ... – (endete mit einem Lacher).“

„Hier ist immer was los. Falls einem die Themen ausgehen, kann man sich genug über andere Jogger, Paare oder so unterhalten und auch lustig machen.“

Neutraler Boden mit besonderer Kulisse

Der Phoenix-See ist offenbar der ideale Dating-Ort. Es ist ein neutraler Boden und bietet eine besondere Kulisse. Auch wenn der See künstlich erschaffen und ringsherum dicht bebaut wurde, bietet der Blick auf das Wasser für viele eine beruhigende Wirkung. Und das zu jeder Jahreszeit.

„Im Winter kuschelt man sich auf der Bank aneinander. Im Herbst wirkt der Ort sehr romantisch, da sich die bunten Farben der Blätter im See widerspiegeln, und im Sommer tut die Nähe des Wasser sowieso immer gut“, sagt Sebastian Kraft. Zudem ist der Ort unverfänglich und kostenlos – keiner muss sich Gedanken machen über die unangenehme Frage: Wer zahlt gleich die Getränke?

Was machen Menschen beim ersten Date?

Eine Umfrage zu den beliebtesten Unternehmungen beim ersten Date unter 4500 Frauen und Männern hat ergeben, dass das „Kaffee trinken“ (73%) auf Platz 1 steht, kurz dahinter das „Essen gehen“ folgt (72%) und auf Platz 3 der „Spaziergang“ (67%) ist. Andere Dating Orte wie Kino (12%) oder Zuhause treffen (5%) schneiden eher schlecht ab (Quelle: Statista). Demnach ist eine Kombination aus Spaziergang und danach einen Kaffee trinken, wohl der Idealablauf für ein erstes Date. Der Dortmunder Phoenix-See kann also gut punkten.

Wobei sich die Männerwelt darum anscheinend mehr Gedanken macht, als vielleicht manche Frau. Das stellte unsere Autorin fest, als ihr ein 28-jähriger Dortmunder seine Masche verriet, die bei ihm, aber auch in seinem Freundeskreis gang und gäbe sei. Demnach gehe er mit seinem Date immer eine Runde um den See und quatsche. Je nachdem, wie gemütlich man unterwegs ist, dauere so eine Runde um die 45 Minuten bis zu einer Stunde.

„Wenn man sich innerhalb dieser kurzen Zeit schon langweilt oder sich am Ende der Strecke schon nichts mehr zu sagen hat, ist es ein Leichtes, sich zu verabschieden“, sagt er. Wenn aber doch leichtes Interesse bestehe, gehe er danach noch etwas mit ihr trinken. Und wenn er hin und weg sei, lädt er die Frau danach auch noch zum Essen ein – genügend schöne Restaurants und Cafés gebe es ja: von Sushi, über Burger und Steaks bis hin zu Snacks, Cocktails und einem Eis auf die Hand ist alles dabei.

Die Runde um den See wird zum Partnertest

Viele Frauen scheinen generell in der Kombination aus einem Spaziergang und danach etwas trinken zu gehen – das ideale Date zu sehen. „Wenn die erste Begegnung am Phoenix-See ist, muss man ja erstmal miteinander warm werden. Das braucht manchmal seine Zeit. Umso schöner ist es dann danach noch gemeinsam etwas trinken zu gehen“ sagte eine 29-jährige Dortmunderin, die auch schon ein paar Dates dort hatte.

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Auch für sie sei die Runde um den See, wie eine Art Partnertest. Schließlich würde der erste Eindruck immer zählen, aber manchmal eben auch der zweite. „Ich habe es schon mal erlebt, dass beim Spaziergang keine richtige Unterhaltung aufkam. Stattdessen hatten wir uns über andere Leute lustig gemacht. Im Restaurant anschließend entwickelte sich aber dann doch ein richtiges Gespräch und das war super“.

Die zahlreichen Gastro-Betriebe rund um den Phoenix-See bieten viele Möglichkeiten für ein Date. Im Café Solo gab es schon den ein oder anderen Heiratsantrag.

Die zahlreichen Gastro-Betriebe rund um den Phoenix-See bieten viele Möglichkeiten für ein Date. Im Café Solo gab es schon den ein oder anderen Heiratsantrag. © Oliver Schaper

Die 29-jährige Dortmunderin weiß selbst, dass viele beim ersten Date nervös seien. Deshalb wolle sie keine voreilige Entscheidung treffen. Ums „zum Essen eingeladen werden“ gehe es ihr dabei nicht, dass könne sie sich schließlich auch selbst leisten, sagte sie. Sie würde die Cafés und Restaurants mit dem Blick auf den schönen See einfach gerne mögen, sagte sie.

Der Phoenix-See als beliebter Ort für Heiratsanträge

Ein Lokal, wo viele Frauen und Männer ihr Date offenbar gerne fortsetzen, ist das Café Solo. Das Lokal ist gerade in den Abendstunden gut besucht. Die Hälfte der Gäste sind Paare, bestätigt der stellvertretende Betriebsleiter Kevin Smorra. „Je kälter die Jahreszeit, desto mehr Pärchen sind in unserem Laden zu Gast“, sagt er.

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Auch er bemerkt schnell durch Mimik, Gestik und Umgang miteinander, dass es sich bei vielen um das erste Date handelt. „Dann sind besonders die Männer auch oft beim Trinkgeld spendabler“, stellt Kevin Smorra grinsend fest. Aus einigen ersten Dates am Phoenix-See wurden anscheinend große Liebesgeschichten. In den letzten Jahren hat der Gastronom drei Heiratsanträge im Café Solo mitbekommen. Die Paare hatten sich am Phoenix-See jeweils das erste Mal getroffen. Die Frage aller Fragen haben die drei Frauen allesamt mit einem freudigen „Ja“ beantwortet.

Offenbar wirkt der magische Liebeszauber des Phoenix-Sees also. Wie auch immer, fest steht: einige Dortmunder Paare haben sich hier verliebt, verlobt und vielleicht auch geheiratet.

Zur Sache

Tipps für das Erste Date

  • Der erste Eindruck zählt! Seien Sie höflich, freundlich, aber auch natürlich. Wenn Sie sich wohl fühlen und sie selbst sind, dann ist das die beste Basis für das erste Date.
  • Volle Konzentration auf den Datingpartner! Das Smartphone sollte ausgeschaltet sein und gehört in die Tasche. Genießen Sie einfach die Zeit zu Zweit!
  • Eine gute Gesprächsführung ist die halbe Miete! Monologe mag niemand, genauso schlecht kommt auch das Ausfragen, wie bei einem Vorstellungsgespräch, an. Versuchen Sie Gemeinsamkeiten zu finden und unterhalten sie sich lieber darüber, aber halten Sie auch die Augen auf für Situationskomik. Denn Lachen tut jedem Date gut.
  • Der Ex-Partner ist ein Tabuthema! Vergleiche oder alte Geschichten vom Ex-Partner sorgen meist für schlechte Laune und Irritationen und sollten daher vermieden werden.
  • Nicht zu viel Körperkontakt! Dem Datingpartner direkt um den Hals zu fallen, ist keine gute Idee. Eine leichte Berührung der Hand auf dem Tisch, kann dagegen situationsbedingt einfühlsam rüberkommen.
  • Erwarten Sie nicht zu viel! Das erste Date ist eine Ausnahmesituation. Nervosität führt oft dazu, dass sich die Person gerade anders verhält, als üblich. Generell hat somit jeder eine zweite Chance verdient!
  • Bleiben Sie geduldig! Eine sofortige Liebeserklärung ist genauso daneben wie Regeln „Willst du etwas gelten, dann mach dich selten“. Hören Sie auf Ihr Herz statt taktisch vorzugehen. Wenn es ein schöner Abend war, dann schreiben Sie das auch gerne im Anschluss daran.
  • Nur Mut für das zweite Date! Halten Sie Kontakt, aber fordern Sie nicht gleich das zweite Date ein. Druck erzeugen kommt nicht gut an. Lassen Sie sich selbst und dem anderen Zeit. Haben Sie 2-3 Tage gewartet und immer noch ein Kribbeln im Bauch? Dann schlagen Sie gerne ein zweites Date vor. Denn das Glück ist mit den Mutigen!