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Darum gibt es in Dortmunds Parks bisher keine Pop-up-Biergärten
Außengastronomie
Die Idee der SPD klang bestechend: Pop-up-Biergärten in Dortmunder Parks und auf Plätzen. Doch genauso schnell ist sie wieder in der Versenkung verschwunden – aus gutem Grund.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Die SPD-Fraktion im Rat wollte den durch Corona gebeutelten Gastronomen ohne Freiluft-Ausschank eine weitere Einnahmequelle sowie Dortmunder Parks und Plätzen neue Anziehungspunkte verschaffen – mit sogenannten Pop-up-Biergärten, zum Beispiel auf dem Vinckeplatz im Kreuzviertel und am Kaiserbrunnen in der östlichen Innenstadt, im Tremoniapark, Hoeschpark und Westpark.
Pop-up-Biergärten sind zeitlich befristete beziehungsweise mobile Biergärten, die man schnell ab- und aufbauen kann. Dort, wo es rechtlich möglich sei, sollte die Idee schnell und unbürokratisch umgesetzt werden, wünschte sich SPD-Fraktionschefin Carla Neumann-Lieven. Die Verwaltung möge infrage kommende Standorte zügig prüfen, damit die Gastronomen sie schon in den Sommerferien nutzen könnten.
Doch die Verwaltung musste die Genossen in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste enttäuschen. Dazu gebe es ein paar rechtliche Regelungen beachten, klärte die Leiterin des Ordnungsamtes, Beate Siekmann, im Ausschuss für Bürgerdienste auf.
Baugenehmigung ab 40 Sitzplätzen
Zunächst brauche der Biergartenbetreiber eine gaststättenrechtliche Konzession. Ab 40 Sitzplätzen bedürfe es einer Baugenehmigung. Dazu kämen lebensmittelrechtliche Regelungen und die Bereitstellung von Toiletten. Und damit noch nicht genug.
Wenn es auf die Grünflächen gehe, habe auch das Grünflächenamt ein Wörtchen mitzureden. Es müsse abwägen, ob das infrage kommende öffentliche Grün für einen Biergarten geeignet ist.
Angesichts dieser Anforderungen ist es nicht verwunderlich, dass Beate Siekmann nur von einem Gastronomie-Betrieb berichten konnte (ohne ihn beim Namen zu nennen), der aktuell daran interessiert ist, einen Pop-up-Biergarten einzurichten.
Standorte für Imbisswagen
Ihre Partei trinke gern Bier, sagte Katharina Diwisch von „Die Fraktion“ der Satirepartei „Die Partei“, doch Pop-up-Biergärten, die bis 24 Uhr öffnen dürften, seien ohnehin „eine harte Nummer für die Anwohner“ wie zum Beispiel im Kaiserstraßenviertel.
Einfacher zu genehmigen seien die Imbisswagen, die die Schausteller unter anderem an elf Standorten in der Innenstadt betreiben mit dem „Schwerpunkt Süßkram“, so die Ordnungsamtschefin, „alle Schnuckis dieser Welt“. Das wollen die Schausteller mit sechs weiteren Ständen am Phoenix-See ausbauen.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
