Sie wollen mehr Lohn – dafür demonstrierten streikende Kaufland-Beschäftigte am Donnerstag (1.6.) auf dem Hansaplatz. Dann zogen sie über den Hellweg weiter ins Kaiserviertel, um vor der Geschäftsstelle des Handelsverbands NRW gegen das Verhalten der Arbeitgeber zu protestieren.
Verdi fordert 2,50 Euro mehr Gehalt pro Stunde, mindestens aber 13,50 Euro pro Stunde. Das ist Silke Zimmer, Verhandlungsführerin für Verdi, deswegen wichtig, weil so ein „rentenfestes Mindestentgelt“ erreicht würde. Denn der Mindestlohn von derzeit 12 Euro reicht nicht aus, um davon im Alter zu leben. Wer 45 Jahre lang nur so viel verdient, müsste im Alter quasi zum Sozialamt – diese Rente liege unter dem Grundsicherungsniveau, rechnet Verdi vor.
Live-Video von der Demo
„Der Durchschnittsverdienst, nach dem die Rentenhöhe berechnet wird, liegt bei 39.000 Euro“, erläuterte Silke Zimmer den 600 streikenden Beschäftigten aus ganz NRW auf dem Hansaplatz. „Ihr kennt die Bezahlung im Einzelhandel – wer von euch verdient denn so viel?“, lautete ihre rhetorische Frage. Bei einem Stundenlohn von 13,50 Euro würde der Jahres-Bruttoverdienst 28.000 Euro betragen – was nach 45 Jahren derzeit für etwa 1100 Euro Rente monatlich reichen würde. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 13 Euro geboten. Am 12. Juni soll weiterverhandelt werden.
Wie die Demonstranten durch die City gezogen sind, sehen Sie unter rn.de/dortmund
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