
© Nils Foltynowicz
Facebook-Gruppe „Sammelklage“, neue Petition: Weiter Kritik an Ersatz fürs Lichterfest
Facebook-Reaktionen
Nach dem Lichterfest-Fiasko in Dortmund soll eine Ersatzveranstaltung die Besucher entschädigen. Die Meinungen darüber sind gespalten. Jetzt gibt es sogar noch eine neue Petition.
Seit Mittwoch (4.9.) ist klar: Die Besucher des unterbrochenen Lichterfestes bekommen eine Entschädigung. Der Auftakt des Winterleuchtens im Westfalenpark soll kostenlos sein, wohl am 7. Dezember. Dies gilt nicht nur für die enttäuschten Lichterfest-Besucher, sondern für alle.
Außerdem soll es ein Feuerwerk geben, das die beiden ausgefallenen beim Lichterfest ersetzen soll. Im Netz sind die Meinungen zu der von der Stadt präsentieren Lösung gespalten.
Im Vorfeld, bevor klar war, ob und was es für einen Ersatz für die enttäuschten Lichterfestbesucher geben wird, rief ein Wickeder eine Online-Petition ins Leben, in der er die Erstattung des gesamten Eintrittspreises forderte. Aufgrund der von der Stadt nun präsentierten Lösung hat er die Petition auslaufen lassen – sie wurde bis zu diesem Zeitpunkt von 284 Leuten unterschrieben.
Neue Petition schon gestartet
Während die eine Petition ausgelaufen ist, wurde eine andere nach dem Verkünden der Ersatzveranstaltung als Entschädigung erst ins Leben gerufen. Mit einem Leserbrief richtete sich die Initiatorin der Petition, Yasmin Ferlan, an diese Redaktion. In diesem heißt es, die meisten Besucher seien mit der Entscheidung des Westfalenpark Dortmunds nicht einverstanden.
Ferlan ist Mitglied einer Facebook-Gruppe mit dem langen Namen „Sammelklage wegen unerbrachter Leistung gegen den Lichterfest-Veranstalter“ – 318 Mitglieder hat sie. (Stand: 5. September, 12 Uhr) Doch ein Blick in die Gruppe zeigt: Nach den neuen Entwicklungen hat diese offenbar schon wieder eine Handvoll Mitglieder verloren, wie es in einem Diskussionsbeitrag heißt. Während der Großteil mit der Lösung der Stadt nicht zufrieden zu sein scheint, sind es einige wenige in der Gruppe offenbar doch.
User befürchtet riesigen Ansturm
(Anmerkung der Redaktion: Etwaige Fehler befinden sich in den Original-Kommentaren auf Facebook und wurden im Sinne der Authentizität nicht redigiert.)
Auch bei Facebook gehen die Meinungen auseinander: Ein User befürchtet wegen des kostenlosen Eintritts einen riesigen Ansturm. "Kostenlos für alle na herzlichen Glückwunsch.. dadurch kommen 3 mal soviele Leute wie beim Lichterfest selbst. Nein danke!"
Eine andere Nutzerin hegt auch ihre Zweifel am Gelingen – und hat einen weiteren Kritikpunkt: "Na ganz toll! Ob das so super klappt.. Und wer schreibt einem die Getränke und das Essen gut was ja nicht grade billig im Westfalenpark ist?!"
Einen dritter User sieht in der Entscheidung einen Witz – und er stellt eine Liste an Kritikpunkten auf: "1. Freitags, 2. für alle kostenlos, 3. ist alle Farben da? 4. 6 Euro Event was ich mit 12,50 Euro bezahlt habe 5. auch mehrere Feuerwerke? Als mehr als armselig." (mit „alle Farben“ ist Star-DJ Alle Farben gemeint, Anmerkung d. Red.)
Vor allem für Besucher, die von weiter weg angereist sind, stellt die Ersatzveranstaltung keine befriedigende Alternative dar. "Was ist für Leute die so wie ich im Ausland wohnen? Bekomm ich dann die Reise auch bezahlt?", heißt es.
Wo ist der Top-Act?
In den weiteren Kommentaren wird deutlich: Vielen fehlt ein Top-Act, weil den DJ "Alle Farben" viele verpasst hätten, vielen anderen ist das zusätzliche Feuerwerk zu viel, man könne das Geld sinnvoller einsetzen.
Doch nicht alle Nutzer sind der Ersatzveranstaltung gegenüber negativ eingestellt. Eine Nutzerin schreibt zum Beispiel: "Die Kommentare die ich hier so lese naja. Seid zufrieden das die sich überhaupt was einfallen lassen haben, sonst wir es ignoriert. Einigen kann man es halt nicht recht machen."
Glühwein und Schnee
Eine Nutzerin hätte zwar lieber eine Wiedergutmachung im Sommer gehabt, doch macht auch einen klaren Vorteil aus: "Es gibt Glühwein" – und sie schiebt noch einen versöhnlichen Abschluss hinterher. "Und wenn dann noch Schnee liegt, ist alles toll."
1995er Jahrgang, in Bochum geboren. Seit 2016 bei den Ruhr Nachrichten. Von da an verschiedene Abteilungen durchlaufen. Mittlerweile überwiegend in der Dortmunder Lokalredaktion aktiv.