Auf dem alten Markt in der Dortmunder Innenstadt haben die Restaurants und Cafès wieder ihre Sitzplätze aufgebaut. © Marius Paul

Corona-Lockerungen

Neustart der Restaurants und Cafés - Von Normalität kann keine Rede sein

In der Dortmunder Innenstadt haben die ersten Restaurants und Cafés wieder ihre Türen geöffnet. Lange haben die Gastronomen darauf gewartet, doch mit der Öffnung gibt es neue Sorgen.

Dortmund

, 11.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Es ist der Tag, auf den alle Gastronomen nach Wochen der Perspektivlosigkeit hingefiebert haben. Seit Montag (11.5.) dürfen Restaurants und Cafés wieder Kunden in ihren Geschäften bedienen. Beim Blick in die Dortmunder Innenstadt wird allerdings schnell klar: Von Normalität kann keine Rede sein.

Montagmittag. Kurz nach 12 Uhr auf dem Alten Markt. Dort, wo in den vergangenen Wochen teils gähnende Leere herrschte, stehen jetzt wieder zahlreiche Stühle und Tische.

Absperrungen und Hinweisschilder

Zwischen den Gebäuden kommt der Wind nur als laues Lüftchen daher. Die Sonne scheint. Man könnte sich sorgenfrei in eines der Restaurants und Cafés setzen. Doch wer genauer hinsieht, erkennt, dass der normale Eindruck täuscht.

Vielerorts sind zwischen den Sitzgruppen Absperrungen aufgebaut und Hinweisschilder aufgestellt worden. Nur vereinzelt sitzen Menschen vor einer Tasse Kaffee oder einem Glas Bier. „Wir mussten über die Hälfte der Tische einlagern, um überhaupt die erforderlichen Abstände einhalten zu können“, betont Frank Jülich, Geschäftsführer der Gaststätte „Zum Alten Markt“.

„Kundenandrang zur Mittagszeit noch sparsam“

Er habe zwar den Eindruck, dass die Menschen rausgehen und auch wieder in den Genuss eines Restaurantbesuchs kommen wollen, die Vorsicht allerdings noch überwiege: „Der Kundenandrang ist bislang doch sehr sparsam“, erklärt Jülich am Montagmittag. Und unterstreicht: „Mit der Anzahl an Tischen, die wir jetzt aufgestellt haben, kann ich gerade so die Lebensmittel bezahlen. Die restlichen Kosten werden davon nicht abgedeckt.“

In der Brückstraße haben zwar einige Gastronmen wieder den Betrieb aufgenommen, aber die Sitzgelegenheiten bleiben zumindest vorerst ungenutzt. © Marius Paul

Ein paar Meter weiter sind die aufgestellten Sitzgruppen von rot-weißem Absperrband eingerahmt. So soll der Zugang kontrolliert werden können. Doch auch hier scheint die nähere Zukunft noch ungewiss. „Ich habe keine Ahnung wie es laufen wird. Wir sind vorbereitet und müssen jetzt abwarten“, erklärt der Betreiber.

Längst nicht alle Gaststätten wieder auf

Unterdessen haben auch in der Brückstraße einzelne Geschäfte wieder geöffnet. Allerdings hält sich die Zahl der Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt ihr Mittagessen holen, deutlich in Grenzen. An einzelnen Stellen sind Bänke aufgebaut, auf denen gegessen werden kann, doch längst nicht alle Gastronomen scheinen an diesem Tag schon wieder den Betrieb aufzunehmen.

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Das fällt auch Daniela und Nadine auf, die mit einem Döner in der Hand die zaghaften Sonnenstrahlen genießen: „Es ist auf jeden Fall gut, dass die Restaurants jetzt wieder aufmachen können. Man musste sonst auch in der Pause schon kreativ werden, wenn es um das Mittagessen ging. Aber es sind ja auch längst nicht alle Geschäfte wieder auf“, sagt Daniela.

„Ein außergewöhnlicher Moment“

Währenddessen bleibt auch in den Restaurants und Cafés auf der Kleppingstraße der Kundenansturm überschaubar. Einer, der die Chance auf einen entspannten Kaffee allerdings genutzt hat, ist Michael Hög. Er ist einer der wenigen, die in den zahlreich bereitgestellten Stühlen der Cafés Platz nehmen.

„Ich habe gerade einer Freundin geschrieben, dass es ein außergewöhnlicher Moment ist“, erklärt Hög. Dabei bleibe auch bei ihm ein durchaus mulmiges Gefühl zurück. „Ich glaube, dass die Menschen nach wie vor vorsichtig sind und vielleicht lieber doch noch zuhause bleiben. Es wird sich zeigen, was passiert, wenn das Wetter wirklich wieder richtig gut wird.“

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