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Coronavirus: Stadt Dortmund will am Wochenende zweite Diagnostikstelle einrichten
Corona-Tests
Die Fallzahlen der Coronavirus-Kranken in Dortmund steigen weiter. Wegen des hohen Andrangs beim Gesundheitsamt plant die Stadt eine zweite zentrale Diagnostikstelle zum Wochenende.
Update (21.3.): Die Stadt Dortmund teilte am gestrigen Abend über Twitter die Öffnungszeiten der Diagnostikstelle mit. Mehr Infos dazu im Anhang.
Die Abstrichstelle beim Dortmunder Gesundheitsamt für Menschen mit dem Verdacht, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, ist nach wie vor überlaufen. Aufgrund der begrenzten Laborkapazitäten kann die Stadt maximal 200 Abstriche pro Tag untersuchen, teilte am Dienstag (17. März) der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, mit.
Doch zur zentralen Diagnostikstelle kämen nicht nur erkrankte, sondern vor allem besorgte Menschen und solche, die für ihren Arbeitgeber Negativbescheinigungen haben wollten, also Nachweise, dass sie nicht infiziert sind, erläuterte Renken: „Das ist ein Anliegen, das wir nicht bedienen können. Dafür haben wir kein Material.“
Personal fehlt noch
Für das Wochenende plane das Gesundheitsamt aber eine zweite zentrale Abstrichstelle vor dem Klinikum-Nord an der Münsterstraße. Die Infrastruktur sei aufgebaut, was noch fehle, sei das notwendige Personal, so Renken. Zu gegebener Zeit werde man über Details informieren.
Ein Drive-In für den Abstrich aus dem Auto heraus, wie es manche andere Städte bereits eingeführt haben, sei bisher nicht geplant, sagte der Amtsleiter. Die Infrastruktur sei für die Erhebung von Personalien und Daten nur bedingt geeignet. Renken: „Wir gehen davon aus, dass wir das nicht machen.“
Keine lebensbedrohlichen Fälle
Zumindest bis Dienstag gab es in Dortmund keine schweren Fälle, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten. 80 Prozent der bis dato bekannten Fälle bundesweit seien leicht und mittelschwer, 17 Prozent schwer krank und 3 Prozent lebensbedrohlich krank. „Das haben wir bisher nicht“, sagte Renken am Dienstag (17. März).
Das liege auch daran, dass die Früherkennung in Dortmund bislang sehr gut funktioniere, auch weil man alle Fälle, die dem Gesundheitsamt bekannt werden, mit Umgebungsuntersuchungen und Kontaktaufnahme zu den Verdachtsfällen nachverfolge. Renken: „Dieses Vorgehen hat wesentlichen Anteil daran, dass wir Fälle identifizieren können.“ Doch mit zunehmender Zahl von bestätigten Infizierten – bis Mittwochnachmittag (18. März) waren es 76 – seien auch kritische Kranke zu erwarten.
180 Intensivbetten in Dortmund
In Dortmund gebe es in den Krankenhäusern insgesamt 180 Intensivbetten, zwei Drittel davon mit Beatmungsplätzen. Die seien fast alle belegt, sagte Renken, das habe auch etwas mit der Jahreszeit zu tun. Einige wenige Plätze stünden aber noch zur Verfügung.
Zweite Diagnostikstelle in Dortmund
Das neue Behandlungszentrum samt Corona-Testungsstelle befindet sich vor dem Klinikum-Nord, erreichbar über die Beethovenstraße. Eine Testung ist dort ohne telefonische Voranmeldung möglich. Die Öffnungszeiten: Am Wochenende von 10 bis 16 Uhr, ab Montag (23.3.) von 8 bis 20 Uhr.Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
