
© Oliver Schaper
Wer sich als Patient nicht an Regeln hält, fliegt aus der Reha-Klinik
Coronavirus
Die Reha-Klinik am Rombergpark hat mehrere Maßnahmen getroffen, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Doch nicht immer wurde sich daran gehalten. Pflege-Mitarbeiter sind besorgt.
Als Reaktion auf das Coronavirus hat die von den Johanniter betriebene Reha-Klinik am Rombergpark bereits vor mehr als zwei Wochen ein Besuchsverbot bei stationären Patienten verhängt, die Hygiene-Richtlinien verschärft, Aushänge im Haus mit Verhaltensregeln und Kontrollen am Eingang gemacht. Zudem wurde als vorbeugende Maßnahme die Tagesklinik mit Platz für 80 Patienten vom stationären Bereich getrennt.

„Bleibt zu Hause“: Die Pflegekräfte der Reha-Klinik am Rombergpark bitten darum, dass Angehörige und Freunde über Ostern zu Hause bleiben und von Besuchen ihrer Angehörigen und Freunde absehen. © Johanniter
Dennoch beklagen einige der 70 Mitarbeiter des Pflegepersonals einen sorglosen Umgang mit der Infektionsgefahr. Sie machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und die ihrer Patienten. Grund sind Besucher, aber auch Patienten, die sich einfach nicht an Regeln halten wollen. So wurde beobachtet, wie ein Patient mit mehreren Besuchern auf dem Klinikgelände im Auto gemeinsam Pizza gegessen hat.
Rot-weißes Flatterband
Seit Dienstagmorgen (7.4.) wurde ein rot-weißes Flatterband gespannt, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. „Als zusätzliche Barriere“, betont Regina Doerr, Sprecherin der Johanniter-GmbH. Es herrsche ein generelles Besuchsverbot für das gesamte Haus. „Besucher kommen maximal bis zum Empfang.“ Wenn jemand etwas für Patienten vorbeibringen wolle, könne er es am Empfang abgeben.
Solche Vorfälle wie beschrieben seien vorgekommen, räumt die Klinik-Sprecherin ein, „aber dagegen ist auch unserseits vorgegangen worden.“ Auf dem Klinikgelände dürften sich Patienten maximal mit einem Besucher treffen. „Sie werden darauf hingewiesen, dass sie den Mindestabstand einhalten müssen“, sagt Regina Doerr.
„Wir passen auf“
Patienten der Tagesklinik sind schwerer zu kontrollieren. Da sie Kontakt nach draußen haben, ist die Ansteckungsgefahr dort entsprechend höher. Doch man könne die Schutzvorschriften überall lesen, betont Regina Doerr. Gerade zu Ostern wolle man Patienten noch mal für die Regeln sensibilisieren, sagt sie und warnt: „Wir passen auf. Wenn sich jemand nicht daran hält, hat das zur Folge, dass wir die Reha für beendet erklären. Wir müssen Mitarbeiter und Patienten beschützen.“
Um den Dortmunder Kliniken zu helfen, Platz zu schaffen und Betten sowie Intensiv-Betten für Corona-Patienten vorzuhalten, nehme man aktuell Reha-Patienten ein bisschen eher auf, berichtet Regina Doerr auf Nachfrage. Corona-Fälle seien nicht darunter.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
