Einige wenige Glückliche konnten sich in Dortmund noch ein paar Flaschen Desinfektionsmittel sichern. Das soll gegen Coronavirus helfen.

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Gibt es noch Schutz gegen das Coronavirus in der Dortmunder Innenstadt?

rnDesinfektionsmittel und Masken

Ein wirksamer Schutz gegen eine Corona-Erkrankung ist in diesen Tagen heiß begehrt. Wir haben den Test in der Dortmunder City gemacht: Gibt es noch Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken?

von Nick Kaspers

Dortmund

, 28.02.2020, 18:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Angst vor dem Coronavirus, sie hat auch Dortmund erreicht. Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken sollen verhindern, dass sich das Virus in Dortmund verbreitet – oder zumindest ein Gefühl der Sicherheit erzeugen.

Die Nachfrage in den Apotheken und Drogeriemärkten steigt. Da die Verbrauchsmittel vor allem in den Krankenhäusern benötigt werden, gelten Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken in vielen Läden als ausverkauft. Aber gibt es sie noch in der Dortmunder Innenstadt?

Erste Anlaufstellen sind die großen Drogeriemärkte Rossmann und Müller. „Die haben immer alles“, so die Hoffnung. Diesmal aber nicht. Keine Spur von Desinfektionsmitteln; auch nicht von Atemschutzmasken.

Gestresste Mitarbeiter statt Schutzmittel

Was Kunden trotzdem finden: gestresste Mitarbeiter. „Ich war zwei Wochen in Urlaub. Als ich diese Woche zurück zur Arbeit kam, musste ich erst einmal angeben, wo ich Karneval gefeiert und welche Menschen ich getroffen habe“, berichtete eine Mitarbeiterin vor Ort. Sie war vom Ansturm auf Sterillium und Masken, die bereits seit ein paar Tagen ausverkauft seien, sichtlich überrascht.

Weiter ging die Suche in den Dortmunder Apotheken. Ein ähnliches Bild: keine Atemschutzmasken. Wenn überhaupt Desinfektionsmittel-Flaschen auf Lager waren, dann nur sehr wenige und mit einer Verkaufsbegrenzung pro Person. Auch hier gibt es gestresste Mitarbeiter und Kunden. Oft sind die Verkaufsschalter sogar doppelt besetzt.

Sicherlich hat nicht jeder Kunde nach Virenschutz gefragt. Groß war die Nachfrage trotzdem. Und die Anspannung bei den Menschen, die keine Mittel oder Masken mehr bekamen, war spürbar – selbst bei Personen wie mir, die bisher noch nicht viel Angst vor einer Erkrankung hatten.

Alternativen zum Schutz

Auf die Frage, ob noch Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken vorhanden seien, kam meist nicht nur die Antwort „nein“. Viele Mitarbeiter hatten bereits gelernt, die Kunden anderweitig zu beruhigen.

Die Ratschläge „tun Sie viel für Ihr Immunsystem, meiden Sie große Menschenmassen und waschen Sie sich häufig die Hände“ kamen häufig direkt im Anschluss ohne, dass ich nach Alternativen fragen oder gar das Wort „Corona“ in den Mund nehmen musste. Vielleicht ist es trotzdem eine gute Methode, um den Menschen die Angst ein bisschen zu lindern.

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„Wir haben Desinfektionsmittel und Masken bestellt, aber wir wissen auch nicht, wann diese eintreffen“, sagte eine Apotheken-Mitarbeiterin. Damit war sie nicht alleine, denn das bekam man von den Kollegen der anderen Apotheken auch oft zu hören. Lieferungen kämen sehr sporadisch und seien dann meist innerhalb eines Tages wieder ausverkauft, so die Mehrheitsmeinung.

Keine leergefegten Straßen

Auf dem Westenhellweg machen die Menschen einen gelassenen Eindruck. Viele Atemschutzmasken habe ich nicht entdeckt. Es war auch nicht besonders wenig los. Das Rennen auf die Apotheken zeigt trotzdem, dass das Coronavirus auch in Dortmund seine Spuren hinterlässt.

Die Ausbeute des Tages? Bei dieser Stichprobe satte drei Flaschen Desinfektionsmittel, aber keine Atemschutzmaske. Aber vielleicht tun es auch ein Stück Seife und ein wenig Gelassenheit.

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