Trotz hoher Gesamt-Inzidenz sieht Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamts, erste Hinweise auf eine positive Entwicklung bei den Corona-Zahlen in Dortmund.

© Stephan Schütze

Corona-Zahlen: Renken sieht „ganz zarte Hinweise“ auf Ende der dritten Welle

rnGesundheitsamt

In Zeiten hoher Inzidenzen können kleine Dinge Hoffnung machen. Der Chef des Dortmunder Gesundheitsamts sagt, was aus seiner Sicht dafür spricht, dass sich die Situation in Dortmund verbessert.

Dortmund

, 28.04.2021, 17:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dortmund ist mitten in der dritten Infektionswelle. Allerdings gibt es laut Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamts Dortmund, erstmals seit Längerem wieder Anlass zu vorsichtiger Hoffnung.

„Wir haben ganz zarte Hinweise, dass die Befürchtung nicht zutreffen wird, dass es in der dritten Welle bei der Inzidenz noch deutlich höher als in der zweiten, in Richtung 300 gehen könnte“, sagte Renken in der Pressekonferenz nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands am Dienstag (27.4.).

Das exponentielle Wachstum ist vorläufig gestoppt

Stattdessen gebe es Anhaltspunkte dafür, dass ein exponentielles Wachstum in Dortmund aktuell nicht stattfinde. „Das ist der erste Schritt dahin, dass man sagt: Man kann die Welle brechen.“

Was ist die Grundlage für die Renkens Einschätzung? Sie basiert auf den Infektionszahlen, die in den vergangenen Wochen gemeldet worden sind.

Dortmunds Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner stellt regelmäßig nach der wöchentlichen Sitzung der städtischen Dezernenten die Zahlen des vergangenen und vorvergangenen Wochenendes vor, um damit eine Vergleichbarkeit zu schaffen. Betrachtet werden jeweils der Sonntag und Montag.

Der Blick auf die Tage 18./19. April und 25./26. April zeigt: Die Zahlen bleiben in Dortmund auf einem viel zu hohen Niveau. „Aber wir sind froh, dass sie nicht noch deutlicher gestiegen sind“, so Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner in der Verwaltungsvorstands-Pressekonferenz.

So haben sich die Neuinfektionen entwickelt

Am 18. April lag die Zahl der Neuinfektionen bei 95 - eine Woche später betrug sie nur noch 42. Am 19. April gab es 92 neue positive Tests, am 26. April waren es 104. In den Wochen zuvor waren die Zahlen zum Teil so stark gewachsen, dass man von einem exponentiellen Wachstum sprechen konnte.

Am Dienstag (27.4.) kamen 258 Neuinfektionen hinzu - 12 weniger als in der Vorwoche. Das bestätigt die „zarten Hinweise“ auf ein verlangsamtes Wachstum.

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Die 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleichszeitraum um knapp acht Punkte gestiegen (von 198 auf 206). Zwischenzeitlich war sie auf über 220 gestiegen, hat sich aber zuletzt bei rund 206 stabilisiert. In der Woche vom 19. bis 24. April lag die Zahl der Neuinfektionen an vier von fünf Tagen über 200.

Zuletzt erreichte die Zahl der beatmeten Covid-19-Patienten in Dortmund einen neuen Höchstwert.

Noch zu früh für eine gesicherte Prognose

Dr. Frank Renken schob deshalb die entscheidende Einschränkung des Gesagten eilig hinterher: „Um zu sagen, ob das stabil sein wird, dafür ist es noch viel zu früh.“

Die Debatte über Lockerungen für Geimpfte hält Renken aus diesem Grund für nicht angemessen, weil darin die Gefahr liege, dass das Infektionsgeschehen wieder angefacht werde.

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