Zur Kontaktnachverfolgung holte sich die Stadt Dortmund Hilfe von der Bundeswehr. Unser Archivbild zeigt Obergefreite Melissa Fritzenkötter beim Einsatz im Gesundheitsamt.

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Corona: Wo sich die Dortmunder anstecken

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Die Frage bewegt viele Menschen: Was sind eigentlich die Haupt-Ansteckungsherde für Corona-Infektionen? Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund hat dazu jetzt Zahlen vorgelegt.

Dortmund

, 23.02.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Rückverfolgung von Corona-Infektionen ist eine der wichtigsten Aufgaben, die sich das städtische Gesundheitsamt gestellt hat. Denn nur so ist es möglich, Ansteckungsherde auszumachen und Kontakte nachzuverfolgen.

In einer Analyse von Infektionszahlen von Mitte Januar bis Mitte Februar 2021 zieht die Stadt dazu jetzt ein Fazit. Eine eher ernüchternde Erkenntnis: „In fast der Hälfte der Fälle blieb aber die Ansteckungsquelle unbekannt“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Dies seien die Ergebnisse der Ermittlungsgespräche mit Betroffenen.

Familie spielt große Rolle

Für die andere Hälfte der Fälle gibt es aber durchaus Erkenntnisse. Danach fanden in etwa 40 Prozent der gemeldeten Fälle in den letzten Wochen die Ansteckungen im familiären Umfeld statt, weitere gut 10 Prozent im Umfeld des Arbeitsplatzes.

Immerhin konnte man bei Abschluss der Zwischenbilanz am 12. Februar, als die Sieben-Tage-Inzidenz zwischenzeitlich unter 50 lag, ein zufriedenes Zwischenfazit ziehen. Zugleich warnt das Gesundheitsamt aber auch davor, sich durch die gebremste Dynamik „in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen“. Insbesondere wegen des Auftretens der neuen Varianten des Coronavirus müsse abgewartet werden, ob dies die Lage grundlegend verändern könne und es kurzfristig wieder zu einem Anstieg der Meldezahlen komme.

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„Deshalb bleibt es unverändert wichtig, permanent die AHA-AL-Regeln einzuhalten, damit in den Stadtbezirken keine neuen Infektionsschwerpunkte entstehen können“, heißt es in der Analyse. Hinter der Formel AHA-AL verbergen sich die Stichworte Abstand halten, Hygiene, Alltag mit Maske, (Corona-Warn-)App und Lüften.

Sorgen um neue Varianten

„Es handelt sich bei der Ausbreitung der Pandemie insgesamt um ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren“, erklären die Experten des Gesundheitsamtes. „Wenn es gelingen soll, auf Sicht eine 7-Tages-Inzidenz von unter 35 wieder zu erreichen, kommt es vor allem darauf an, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger bewusst ist, dass diese zweite Welle noch nicht beendet ist.“

Wichtigstes Ziel müsse derzeit sein, die Ausbreitung der Corona-Mutationen zu begrenzen, heißt es in der Analyse. Bis Montag (22.2.) waren in Dortmund insgesamt 48 Infektionsfälle mit Virusvarianten nachgewiesen. In allen Fällen handelt es sich um die britische Variante.

Das Problem: Weil die Sequenzierung zum Nachweis der Mutationen mehrere Tage dauert, hinken die Erkenntnisse den aktuellen Fallzahlen immer etwas hinterher.

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