Eine neue Corona-Welle trifft kurz nach der Heim-EM unter anderem die Stadt Dortmund. Aber nicht nur das, auch eine besonders lange andauernde Form der gewöhnlichen Erkältung streckt gerade viele Bürgerinnen und Bürger nieder, wie Hausarzt Prosper Rodewyk auf Anfrage berichtet.
Rodewyk berichtet, was man wohl aktuell häufig hört: „Wir sind aktuell auch betroffen, bei uns sind allein drei Mitarbeiterinnen covid-positiv.“ Damit sei die Praxis kein Einzelfall. Im Gegenteil, die Corona-Welle war bereits seit einiger Zeit absehbar. „Man konnte schon weit vor der EM sehen, was uns bevorsteht. Denn gegen Ende Mai ist bereits die Menge an Corona-Viren in der Abwasseruntersuchung um 50 Prozent gestiegen.“ Und die Inzidenz steigt seitdem konstant.
Kein Grund zur Panik
Grund zur Panik ist das aber nicht, versichert Rodewyk. Die Krankheitsverläufe seien vergleichsweise harmlos. So harmlos, dass viele kaum merken oder vermuten, dass sie covid-positiv sein könnten. Das ist natürlich ein Problem. Denn aktuell ist eine sehr gute Zeit für Viren sich zu verbreiten.
„Natürlich hat die EM da auch was mit zu tun. Dass viele Menschen beim Public Viewing oder daheim nah beieinander waren, erleichtert natürlich eine Ansteckung.“ Aber auch das Wetter trägt seinen Teil dazu bei.
Da es aktuell so wechselhaft ist, kleiden sich die Menschen beispielsweise nicht immer passend, frieren dann beispielsweise auch mal schneller oder kühlen runter, weil sie vorher geschwitzt haben. Das schwächt das Immunsystem und macht anfälliger für Ansteckung.
Ungewöhnlich lange Krankheiten
Was laut Rodewyk nicht erklärbar ist, ist die Dauer der Krankheitsverläufe. „Wer vorher fünf Tage krank war, das gilt vor allem bei der Erkältungswelle, ist jetzt um die zehn Tage krank.“ Eine richtige Erklärung gebe es dafür allerdings laut dem Hausarzt nicht.
Helfen könne also nur, dass man sich schützt, und da appelliert Prosper Rodewyk an all die Dinge, die man damals in der Pandemie schon gelernt hat. „Gerade wegen den leichten Covid-Verläufen ist es angebracht bei Erkältungssymptomen einen Test durchzuführen. Außerdem ist es ratsam, vor allem auf engem Raum wie beim Besuch einer Arztpraxis weiter eine Maske zu tragen.“ Das ließe sich aktuell nur schwer vermitteln, erzählt er, sei aber sehr wichtig, um seine Mitmenschen zu schützen.
Eine Impfung ist aktuell aber nicht zwingend nötig, sagt der Hausarzt weiter. „Es gilt die aktuelle Empfehlung der Stiko: Menschen mit chronischen Erkrankungen und Menschen über 60 sollten sich ab Oktober gegen Grippe und Corona impfen lassen.“ Bei allen anderen sei das – vor allem jetzt – nicht nötig.