
© Tabea Prünte
Testzentrum im Café: „Sollte man da machen, wo auch die Leute sind“
Coronavirus
Im Dortmunder Kaiserviertel gibt es ein neues Testzentrum, das viele Dortmunder wohl aus der Zeit vor der Pandemie bestens kennen. Die Küchenwirtschaft Bismarck. Wir haben mit dem Betreiber gesprochen.
Eine Woche hat es gedauert bis Frank Feldkamp, Eigentümer der Bismarck Küchenwirtschaft im Dortmunder Kaiserviertel, seine Pläne verwirklichen konnte.
Nachdem hauseigenen Corona-Testzentrum im Hotel Restaurant Overkamp gibt es seit einer Woche nun auch ein Testzentrum im Bismarck. Anfang März hatte Feldkamp die Idee, von Bier oder Kuchen auf Corona-Tests umzusteigen und nun sind in seinem Café schon 200 Dortmunder auf das Virus getestet worden.
Testzentren „sollte man da machen, wo auch die Leute sind“
Ein Café ist für den Gastronom dabei kein abwegiger Ort für ein solches Unterfangen, denn Testzentren, so Feldkamp, „sollte man da machen, wo auch die Leute sind - und hier sind die Leute fußläufig“. Schon vor der Pandemie sei das Bismarck „ja ein bisschen die Kiez-Anlaufstelle“ gewesen.
Die Öffnungszeiten des Testzentrums entsprechen denen der Gastronomie: Donnerstags bis Sonntags 14 bis 20 Uhr. Das Alltagsgeschäft der Gastronomie wird aber strikt von den Testungen getrennt:
Die draußen Wartenden müssen Maske tragen und „wir achten darauf, dass die zu testenden Personen Abstand halten, dann werden sie reingebeten und müssen die Hände desinfizieren“.
Danach geht es sofort eine Treppe hoch in abgetrennte Räumlichkeiten. Dort wird dann der Papierkram erledigt und getestet - kostenlos und von Profis, wie Feldkamp berichtet: „Die stecken das Stäbchen in die Nase“ - bei seinem eigenen Test seien ihm beinahe die Tränen gekommen.
Wegen der Sicherheitsvorkehrungen hat Feldkamp auch keine Angst, dass möglicherweise infizierte Menschen zu ihm kommen. Zudem dürfen in die privaten Schnelltestzentren wie im Bismarck ohnehin nur Personen kommen, die keine Symptome der Krankheit haben.
Das Bismarck wäre vorbereitet für das Tübinger Modell
Obwohl die meisten Gastronomen momentan nicht auf Rosen gebettet sind, verdient Feldkamp an dem Testzentrum nichts. Zukünftig könnte es sich dennoch als äußerst wertvoll erweisen. Beispielsweise falls das Tübinger Modell nach Dortmund kommen sollte.
Denn in Tübingen können die Menschen in Kneipen oder in das Theater, wenn sie vorher einen Schnelltest gemacht haben, der negativ ausgefallen ist. Ministerpräsident Armin Laschet hat bereits angekündigt, das Modell auch für Nordrhein-Westfalen zu prüfen.
Sollte das Modell tatsächlich auch in Dortmund angewendet werden, könnten Besucher des Bismarck sich erst in den oberen Etagen testen lassen, um sich dann anschließend unten in der Außengastronomie niederzulassen.