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Corona-Tests für Lehrer und Erzieher - Arztpraxen laufen am Limit
Corona und Schule
Die freiwilligen Corona-Tests für Lehrer und Erzieher in Dortmund werden größtenteils vom Hausarzt durchgeführt. Neben dem Tagesgeschäft fehlt dafür aber in den meisten Arztpraxen die Zeit.
Mitte August wurde der Schulbetrieb in Nordrhein-Westfalen wieder aufgenommen. Das Land NRW ermöglicht es Lehrern und Kita-Erziehern, sich alle 14 Tage kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Dadurch soll ein Ausbruch schneller erkannt und rechtzeitig eingedämpft werden. Diese Tests sollen aber Hausärzte durchführen. Das Problem: Die Arztpraxen in Dortmund haben für diese Extrabelastung neben dem Tagesgeschäft kaum Zeit.
„Ein Corona-Test ist nicht in 30 Sekunden erledigt“, sagt Dr. Prosper Rodewyk, Hausarzt in Hörde und Leiter der Bezirksstelle Dortmund der Kassenärztlichen Vereinigung.
Zu dem eigentlichen Abstrich komme eine enorme Vor- und Nachbearbeitungszeit. Die Stimmung in den Arztpraxen im Land sei laut Rodewyk schlecht wie lange nicht. „Wir haben unsere Mitarbeiter nicht für Corona eingestellt“, sagt er.
Corona-Tests neben Tagesgeschäft sind hohe Belastung für Arztpraxen
Rodewyk dachte im Vorhinein, dass es bei den Corona-Tests bei Lehrern und Erziehern zu wenigen Problemen kommen würde, da diese normalerweise einen festen Hausarzt haben. „Nicht alle Praxen wollen testen“, sagt Rodewyk. „Die haben zu viel zu tun.“ Arztpraxen in Nordrhein-Westfalen, die auf das Coronavirus testen, liefen momentan am Limit.
Alle Routineuntersuchungen, die in den vergangenen Monaten liegen geblieben sind, werden nun nachgeholt. Dazu kommen akute Fälle. Mit dem Tagesgeschäft haben die Praxen schon viel zu tun. Die Extrabelastung der Corona-Tests kommt obendrauf - die sich nicht einmal kostenmäßig lohnt.
Circa zehn Lehrerinnen und Lehrer am Tag
Kommt ein Lehrer oder Erzieher in die Arztpraxis, um sich testen zu lassen, müssen erst einmal alle Daten aufgenommen werden. Außerdem wird gefragt, ob die Testperson Symptome oder andere Vorerkrankungen zeigt.
Diese Gespräche dauern im Schnitt zwischen fünf und sieben Minuten. Der Abstrich selbst dauert 30 Sekunden. „Das Drumherum dauert einfach seine Zeit“, sagt Rodewyk. Ist ein Test positiv, muss das Gesundheitsamt kontaktiert werden, was erneut viel Arbeits- und Zeitaufwand bedeutet.
Für Rodewyk ist es einfacher, die Lehrer direkt vor Ort an den Schule zu testen. So hat er beispielsweise einen Termin an einem Berufskolleg in Dortmund. Von den 100 Lehrern haben sich 40 freiwillig gemeldet, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. „Da haben wir circa zwei Stunden Vorarbeit, die Abstriche gehen dann aber gebündelt innerhalb von 30 Minuten“, sagt Rodewyk.
In Rodewyks Praxis kommen am Tag rund zehn Lehrer, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Das sei jedoch kein Maßstab. Andere Praxen berichten von zehn Tests pro Woche an Lehrern in Dortmund.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
