Positiv oder negativ? Das wird aktuell in den Dortmunder Kitas per PCR-Lollitest ermittelt. © picture alliance/dpa
Hohe Inzidenz
Corona-Auswirkung: Mehr Kita-Kinder aus Dortmund zuhause als in der Kita
Wie viele Kinder sind aktuell noch in den Kitas in Dortmund? Die Stadt und ein weiterer Träger erklären: Mittlerweile seien die meisten Mädchen und Jungen zuhause. Aus unterschiedlichen Gründen.
Corona hat dafür gesorgt, dass die Kitas in Dortmund in den vergangenen Wochen deutlich leerer geworden sind. Aktuell besucht noch weniger als die Hälfte aller Mädchen und Jungen die Einrichtungen.
Das zumindest geht aus den Zahlen hervor, die die beiden größten Träger auf Anfrage mitteilen: In den städtischen Kitas von Fabido seien zu Beginn dieser Woche nur etwa 3200 von insgesamt 7500 Kindern gewesen. Das entspricht einem Anteil von gerade einmal 43 Prozent.
In den vergangenen Wochen war es noch voller
„Bereits in der vergangenen Woche lag die Inanspruchnahme der Plätze bei circa 50 Prozent“, schreibt Stadtsprecherin Anke Widow weiter. Das deckt sich in etwa mit den Zahlen des evangelischen Kirchenkreises.
Wenn Jochen Schade-Homann in die Excel-Tabelle auf seinem Computer schaut, sieht er für vergangenen Freitag (21.1.) einen Wert, der rund 46 Prozent entspricht. 1900 von 4100 Mädchen und Jungen seien noch da gewesen, erklärte der für die Dortmunder Kitas zuständige Pfarrer. Ein Abwärtstrend sei das.
Denn eine Woche zuvor habe man noch rund 1000 Kinder mehr in den Einrichtungen gehabt. Die Stadt (Fabido) betreibt etwas mehr als 100 der 323 Kitas in Dortmund, der evangelische Kirchenkreis etwa 60. Eins können beide Träger allerdings nicht auf Anhieb erkennen.
Was sind die Gründe? Antwort ist komplizierter
Aus welchen Gründen die Kinder nicht in den Kitas waren, lasse sich nicht so einfach bestimmen. Das könne im Einzelfall ja gar nicht erfasst werden, heißt es. Doch Tendenzen ließen sich erkennen, deutet Schade-Homann an.
Jochen Schade-Homann ist Chef der evangelischen Kitas in Dortmund © Schaper
Natürlich: Einige Kitas in Dortmund seien komplett geschlossen. Aus anderen müssen ganze Gruppen zuhause bleiben – nach positiven Pool-Lolli-Tests und bis geklärt ist, welche der 10 bis 15 Teilnehmer denn nun die Corona-Fälle waren. Das senke die Zahl der anwesenden Kinder weiter.
„Alle haben sehr angespannte Nerven“
Darüber hinaus: Da die Kitas die komplette Herbst-Winter-Erkältungssaison offen gewesen seien, gebe es eben auch die Krankheiten, die es vor Corona schon gegeben habe. Plus Eltern, die ihre Kinder aus Vorsicht zuhause ließen – sei es nun, weil das Kind einen Schnupfen habe oder man Sorge vor einer Ansteckung habe.
Das wiederum sei natürlich längst nicht in allen Familien möglich. Und so sei seine Beobachtung, auch aus vielen Gesprächen mit den Leitungen der Kitas: „Alle haben sehr angespannte Nerven.“ Das sei ja auch kein Wunder, so Schade-Homann: „Sie haben ja auch überhaupt keine Planebene.“
Das gelte für die Eltern, die Job und Betreuung unter einen Hut bringen müssten, aber auch für den Betrieb der Kitas: „Uns fällt reihenweise Personal aus. Ich telefoniere den ganzen Tag mit Leitungen. Zunehmend müssen wir entscheiden: Was bieten wir an? Können es nur Notgruppen sein?“
Dabei sei die Lage so dynamisch, dass an Langzeit-Aussagen nicht zu denken sei: „Es kann morgen schon wieder alles anders sein.“
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