Corona-Herbstwelle in Dortmund - ja oder nein? Leiter des Gesundheitsamtes gibt Antworten

Keine Hinweise auf schwere Corona-Herbstwelle in Dortmund
Lesezeit

Viel hat sich an der Corona-Lage in Dortmund im Vergleich zur Vorwoche nicht geändert. Die Situation habe sich ein wenig entspannt, erklärte Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner am Dienstag (25.10.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands.

Die Zahl der Neuinfizierten ist von 1021 vor einer Woche auf aktuell 688 gesunken, die 7-Tage-Inzidenz allerdings ist im selben Zeitraum laut Robert-Koch-Institut (RKI) von 681 auf 738 gestiegen. Das erkläre sich vor allem dadurch, so Zoerner, dass es in den Tagen dazwischen mehr Neuinfektionen gegeben habe.

Eine leichte Entspannung ist auch bei den Krankenhäusern zu verzeichnen. So lagen vor einer Woche 211 Patienten mit oder wegen Corona in den Krankenhäusern, 13 davon auf der Intensivstation, vier davon beatmet. Zurzeit sind es 204 Patienten, elf liegen auf der Intensivstation und zwei beatmet. Zoerner: „Trotz der gestiegenen Infektionszahlen im zurückliegenden Zeitraum sehen wir keine Zunahme bei den schweren Erkrankungen.“

Wohl keine schwere Herbstwelle

Auch wenn sich das Infektionsgeschehen zurzeit noch auf einem relativ hohen Niveau bewegt, sieht der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, eine von manchen prognostizierte schwere Herbstwelle eher nicht auf Dortmund zurollen – sofern keine neue Variante auftaucht.

Denn sehr viele Menschen seien bereits mit der jetzigen Omikron-Subvariante BA.5 infiziert, so Renken. Damit sei die Empfänglichkeit geringer. Zudem würden bereits zweifach infizierte Menschen nicht so schwer krank. Die Krankenhauszahlen bestätigten diese Tendenz.

„Es scheint als, wenn die Herbstwelle ein wenig zurückgeht, es gibt zumindest kein exponentielles Wachstum, wie wir es aus anderen Wellen schon gekannt haben“, stellte Renken fest.

Ausbrüche in Altenheimen

Allerdings sei bei den über 80-Jährigen die Inzidenz auf über 600 gestiegen. Man dürfe das aber nicht 1:1 mit anderen Altersgruppen vergleichen, sagte der Gesundheitsamtsleiter, weil es viele Ausbrüche in Alten- und Pflegeheime gebe; denn dort würden alle Menschen bei Ausbrüchen untersucht, gescreent und PCR-Abstriche bei ihnen gemacht, um herauszufinden, wer im Einzelnen betroffen sei. Renken: „Das führt dazu, dass wir in der Gruppe wesentlich mehr Infektionen finden als bei anderen.“

Der Amtsleiter mahnte: Trotz Impfung gebe es bei den Älteren immer noch eine deutliche Gefährdung.

Die Impfzahlen bei den städtischen Impfangeboten in der Thier-Galerie und den Impfbussen seien leider wieder zurückgegangen von über 600 in der Vorwoche auf jetzt 474, plus drei Kinder, bedauerte Gesundheitsdezernentin Zoerner. Dabei habe es sich fast nur um Booster-Impfungen gehandelt.

Kranke Busfahrer: Gestrichene Fahrten machen Dortmunderin „wütend“ - DSW-Sprecher reagiert

Krankschreibungen in Dortmund sind stark angestiegen

Leiter des Gesundheitsamtes: Lassen Sie sich boostern – aber am besten beim Arzt!