
Kann jetzt wieder lächeln: Friseurmeister Mehmet Özpamuk hat ein neues Ladenlokal für seinen Salon gefunden. Zwischenzeitlich aber sah es düster aus. © Natascha Jaschinski
Dortmunder Friseur muss umziehen: „Hatte Angst, nichts Neues zu finden“
Neueröffnung
Ein Friseursalon im Dortmunder Westen verlässt seinen langjährigen Standort und startet im Nachbarstadtteil neu. Der Umzug um knapp zwei Kilometer war nicht freiwillig.
Es ist vielleicht noch etwas zu früh von „alteingesessen“ zu sprechen, aber etabliert ist der Friseursalon in jedem Fall: Gut 15 Jahre gibt es „Coiffeur Ekselans“ an der Provinzialstraße 178 in Lütgendortmund. Nun ist bald Schluss, Schilder im Schaufenster verkünden es: Der Laden zieht um. Die Straße bleibt: Ekselans macht knapp zwei Kilometer weiter nördlich auf, an der Provinzialstraße 353.
Inhaber und Friseurmeister Mehmet Özpamuk ist erleichtert, dass es bald in Bövinghausen losgehen kann. Er hat ein „stressiges“ halbes Jahr hinter sich. Mit viel Arbeit und viel Bangen. Froh, die härtesten Corona-Zeiten überlebt zu haben, kam Anfang 2022 der Schock: Der Vermieter habe mittgeteilt, dass das Haus abgerissen werde. Özpamuk: „Alle müssen raus.“ Das habe ihn hart getroffen: „Ich war zufrieden in Lütgendortmund.“
Friseurmeister: Miete im Dorf war zu hoch
Sofort habe er sich auf die Suche nach einer Alternative gemacht, sagt der 43-Jährige. Doch es habe schlecht ausgesehen. Ein Ladenlokal in der Einkaufsstraße Lütgendortmunds habe ihm zugesagt, aber: „Die Miete war sehr hoch.“ Zu hoch für den Salon mit seinen vier Angestellten. Gleichzeitig sei die Zeit immer knapper geworden – und damit die Sorge immer größer: „Ein Umzug in eine ganz andere Gegend kam für mich nicht infrage“, sagt der zweifache Vater. „Ich hatte zwischendurch Angst, nicht Neues zu finden und aufhören zu müssen“.

Mehmet Özpamuk verlässt Lütgendortmund Richtung Bövinghausen. Dann heißt sein Salon auch so, wie er soll: Ekselans und nicht Eksalans. Die Schilder am alten Standort waren ein Fehldruck, denn er nie korrigiert habe, so der Friseurmeister. © Natascha Jaschinski
Doch es ging gut aus: Im Sommer stieß er auf das Ladenlokal in Bövinghausen, in dem zuletzt eine Wäscherei und ein Schlüsseldienst untergebracht waren. Seit August ist klar, dass Özpamuk in das Geschäft einziehen kann. Höchste Eisenbahn: Eigentlich sollten alle Mieter das Haus in Lütgendortmund bis Ende September verlassen haben. „Der Vermieter hat mir Aufschub gegeben“, so der Friseur. Mitte November wäre aber definitiv Schluss gewesen.
Zu dem Zeitpunkt möchte Özpamuk längst am neuen Standort Haare schneiden: Die Eröffnung ist für Dienstag, 25.10. geplant. „Es war viel zu tun“, sagt er. Handwerker hätten an den Strom- und Wasserleitungen arbeiten müssen. Außerdem hat der Friseurmeister neues Mobiliar bestellt. Das alte sei zwar erst zwei Jahre jung, hätte aber nicht mehr gepasst. Es ist dunkel gehalten, in braun und schwarz. Am neuen Standort dominieren helle Töne: hellgrau und vor allem weiß. Das sieht man schon von außen: Die Ladenfassade strahlt hell-weiß.

Ende Oktober macht „Coiffeur Ekselans“ in Bövinghausen auf. Mehmet Özpamuk hat renoviert und auch komplett neue Möbel gekauft. © Natascha Jaschinski
Momentan die größte Sorge: Telefon funktioniert nicht
Der 43-Jährige hofft nun, dass ihm viele Stammkunden erhalten bleiben. „Für Ältere könnte es schwierig werden“, weiß er. Da zähle vor allem, dass der Friseur schnell zu erreichen ist. Aber vielleicht gewinne er neue Kunden hinzu, ist Özpamuk zuversichtlich.
Er werde es sehen. Zurzeit bereite ihm ein anderes Problem Sorgen: Sein alter wie neuer Salon sind telefonisch nicht zu erreichen. Bis Ende des Monats soll aber alles laufen. Solange können Termine unter 0177/2453555 ausgemacht werden.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
