Landesbehindertenbeauftragte
Claudia Middendorf ist die einzige Dortmunderin in der Landesregierung
Claudia Middendorf ist die einzige Dortmunderin, die in der Landesregierung eine Funktion innehat. Für die CDU-Politikerin ist der Job nicht neu - bleibt aber herausfordernd.
Tür an Tür mit dem Staatssekretär und dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales sitzt Claudia Middendorf als einzige Dortmunderin in Düsseldorf als Teil der Landesregierung. Nachdem sie erstmals 2017 das Amt der Beauftragte für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten annahm, ist sie soeben von der Landesregierung in dieser Funktion erneut bestellt worden. Ein weiteres Novum, da ihre Vorgänger jeweils nur eine Legislaturperiode dieses Amt bekleideten.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
"Ich bin niemand fürs Händeschütteln, ich möchte etwas bewegen", so Middendorf. Dabei sind der Dortmunderin die Aufgaben und vor allem die Menschen wichtig, betont sie. Als Beauftragte für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten steht sie diesen - und ihren Angehörigen - mit Rat und Tat zur Seite, versucht zu vermitteln und setzt dabei neue Impulse.
Langjährige politische Erfahrungen helfen
Formal ist ihr Amt eine parteiunabhängige und neutrale Stabsstelle, die direkt an den Minister und den Staatssekretär angedockt ist. In dieser Funktion berät sie die Landesregierung zu Themen der Barrierefreiheit und Inklusion und ist formal auch Teil der Landesregierung. Dabei sieht die CDU-Politikerin, die viele Jahre lang für die CDU im Rat der Stadt Dortmund sowie von 2012 bis 2017 im Landtag saß, sich als Interessenvertreterin der Menschen mit Behinderung und der Patientinnen und Patienten sowie jeweils deren Angehöriger.
Und bei den Vor-Ort-Besuchen ist es ihr wichtig, sich in die Situationen der Menschen mit Behinderungen hineinzuversetzen, so wie hier mit Blindenbrille und Weißem Langstock. © Middendorf
Dabei ist die Netzwerkarbeit eine der wichtigen Aufgaben. Sei es Richtung Kosten- und Leistungsträger oder Fragen nach Hilfsmittelbedarfen. Ihre Stabsstelle agiert dabei neben der beratenden Funktion auch als Dialog- und Beschwerdestelle für Bürger. In der letzten Legislaturperiode habe sie bei 70-80 Prozent der an sie herangetragenen Probleme lösen können, sagt sie. Die Probleme sind vielschichtig. Von Besucherregelungen in Einrichtungen, über Entlassmanagement in Krankenhäusern bis zu Impfpriorisierungen, Wohnsituationen oder speziellen Einzelschicksalen. Bei Problemstellungen, die über den Einzelfall hinausgehen, wird dies entsprechend der Zuständigkeit an geeignete politische oder institutionelle Ansprechpartner weitergegeben, um systematische Lösungen zu finden. Dabei ist ihr wichtig, dies persönlich mit den Betroffenen zu erörtern und nicht im Videochat. Sie versuche, möglichst viel selbst vor Ort zu sein, um sich ein eigenes Bild zu machen und mit den Menschen zu sprechen. Das führe durchschnittlich zu 4000-5000 km Fahrtstrecke im Monat.
Wichtige Doppel-Funktion auf Landesebene
Auf der anderen Seite gibt es die politische Ebene. Als Landesbehindertenbeauftragte arbeitet sie unabhängig und ressortübergreifend. Dabei besteht ein Schwerpunkt in der Beratung der Landesregierung zu Gesetzes- und Verordnungsvorhaben, die die Belange der Menschen mit Behinderung berühren. Dies können spezielle Masterpläne sein, die die Landesbauordnung oder die soziale Teilhabe betreffen. Es ist und bleibt für Claudia Middendorf eine Herzensangelegenheit, sich für die Belange der Menschen mit Behinderung, der Patienten und Patientinnen und der Angehörigen zu kümmern. Dabei ist ihre Funktion mit dieser Doppelung im Vergleich mit anderen Bundesländern bundesweit einzigartig.
Hier geht es um alltägliche Situationen, die für Blinde und Sehbeeinträchtigte besondere Hilfsmittel erfordern. Auch hier versucht Middendorf es nachzuvollziehen. © Middendorf
Und so will sie an ihre bisherige Arbeit der letzten Jahre anknüpfen und zugleich neue Impulse setzen. Dazu gehöre die Stärkung der Selbsthilfegruppen, die Einrichtung von Behindertenbeiräten in den Kommunen und die damit einhergehende Änderung der Gemeindeordnung, die Verbesserung von Mobilität und Infrastrukturen sowie der gesundheitlichen Versorgung der Zielgruppen – im Speziellen zukünftig Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und deren Familien sowie die Eingliederung von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt. Ebenso wird sie die 2018 eingerichtete Koordinierungsstelle, die Verbände über politische Vorlagen und Vorgänge informiert, weiterführen.
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