
© Andreas Schröter (A)
Christen in Eving lassen alte Tradition wegen Ukraine-Krieg wieder aufleben
Friedensgebet
Viele Evinger haben sich die Fortführung der Friedensgebete montagsabends in der Evinger Mitte gewünscht. Der Krieg in der Ukraine bietet nun den Anlass, das in die Tat umzusetzen.
In einem ökumenischen Projekt nehmen die Christen in Eving etwas auf, das es bereits von Mai 2015 bis Dezember 2016 gegeben und sich damals großer Beliebtheit erfreut hat: die Friedensgebete montagsabends ab 18 Uhr im Evinger Zentrum zwischen dem ehemaligen Real-Gebäude und der Bezirksververwaltungstelle auf dem August-Wagner-Platz.
Start ist bereits am Montag (28.2.) und Anlass natürlich der Krieg in der Ukraine. „Beten ist schon Widerstand“, sagen der evangelische Pfarrer Friedrich Reiffen und die katholische Gemeindereferentin Claudia Schmidt, die bereits im September wieder aus Brackel nach Eving zurückgewechselt ist. Dritter im Bunde ist Pfarrer Uwe Wippich von der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Eving, der Auferstehungskirche. Man wolle der Ohnmacht ein Ventil geben.
Bis Ostern - bei Wind und Wetter
Willkommen ist jeder, der sich für Frieden in der Ukraine einsetzen will, eine Anmeldung nicht erforderlich. Eine halbe Stunde lang singen und beten die Teilnehmer, und es werden Kerzen angezündet. Auch einen Bezug zur Bibel werde er in einem Wortbeitrag aufzeigen, sagt Friedrich Reiffen - die Stelle, als der Teufel vergeblich versucht, Jesus zu verführen.
Zumindest bis Ostern wollen die Organistoren dieses Friedensgebet aufrechterhalten, vielleicht auch darüber hinaus - und zwar bei Wind und Wetter, egal, ob es stürmt oder schneit. Sie seien immer wieder von vielen Evingern angesprochen worden, die sich für eine Wiederaufnahme dieser Aktivität Montagabends ausgesprochen haben, so Reiffen und Schmidt.

Claudia Schmidt und Friedrich Reiffen sind neben Uwe Wippich (nicht im Bild) die Organisatoren des Friedensgebetes, das ab Montag (28.2.) wöchentlich in der Evinger Mitte stattfindet. © Andreas Schröter
Vor knapp sieben Jahren hieß sie noch „Haltestelle für Frieden und Toleranz“, weil sich direkt gegenüber die Stadtbahnhaltestelle „Zeche Minister Stein“ befindet. Damals waren diese regelmäßigen Treffen eine Reaktion auf die Rechten, die ebenfalls Montagsabends in Eving gegen die damalige Flüchtlingspolitik demonstrierten.
Großer ökumenischer Zusammenhalt in Eving
Das Friedensgebet habe damals die christlichen Gemeinden in Eving enorm zusammengeschweißt - etwas, von dem heute immer noch alle Beteiligten profitieren. Sie sei enorm froh, so Claudia Schmidt, ein so gutes Verhältnis zu den Kollegen aus der Evangelischen Kirche zu haben.
Claudia Schmidt und Friedrich Reiffen berichten, dass es in diesen Tagen bei ihren Terminen kein anderes Thema gebe als den Krieg in der Ukraine. Er selbst habe bei einer Beerdigung spontan das alte Kirchenlied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ angestimmt. Ähnliches sei beim Taizé-Gebet geschehen, so Claudia Schmidt, an dem sie am Donnerstagabend teilgenommen habe.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
