Cantine Souvlaki Bar in der Dortmunder City ist insolvent Lokal ist „nicht mehr zu retten“

Cantine Souvlaki Bar ist insolvent: Lokal ist „nicht mehr zu retten“
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Schon seit Wochen hängt eine handgeschriebene Notiz im Fenster der Cantine Souvlaki Bar in der Kleppingstraße in der Innenstadt von Dortmund. „Wegen Renovierungsarbeiten zurzeit geschlossen“, heißt es auf dem Zettel. Die Möbel sind mit Plastikplanen verdeckt.

Passiert ist hier in der ganzen Zeit nichts, keine Handwerker gehen rein oder raus, es bleibt dunkel im griechischen Restaurant. Auf Nachfrage der Redaktion sagen die Nachbarn links und rechts vom Lokal, sie hätten das Cantine-Team schon lange nicht mehr gesehen.

Inzwischen ist klar: Beide Cantinen, sowohl in Dortmund als auch in Hagen, sind längst dicht und werden auch nicht mehr öffnen.

„Es war der Wurm drin“

Schon 2023 berichteten wir über ein Insolvenzverfahren gegen Restaurant-Chefin Anna Tsianiou, die insgesamt drei Gastronomien geleitet hat – neben den beiden Cantinen auch das Café Bato in Hagen. Seitdem hat sich die finanzielle Lage offenbar dramatisch verschlechtert.

Restaurant Cantine Souvlaki Bar an der Kleppingstraße in Dortmund
Die Türen der Cantine Souvlaki Bar an der Kleppingstraße werden wohl geschlossen bleiben. © Julia Segantini

2023 wurde Dr. Jan Janßen von der Hagener Kanzlei Görg als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Das Verfahren betraf sowohl das Betriebs- als auch das Privatvermögen von Tsianiou, wie die Kanzlei damals der Redaktion erklärte. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten blieben die drei Betriebe geöffnet und alle 50 Mitarbeitenden, davon die Hälfte in Dortmund, wurden weiterbeschäftigt.

Als Grund für die finanzielle Schieflage nannte die Kanzlei „Altlasten aus der Corona-Zeit“ und „steigende Kosten“. Tsianiou habe Darlehen aufgenommen, die Betriebe hätten jedoch nicht genug abgeworfen. Den Betrieb durfte sie schließlich weiterführen.

Seit Februar geschlossen

Gebessert hat sich die finanzielle Situation dadurch nicht, sagt der neue Insolvenzverwalter Andreas Schoß aus der Wuppertaler Kanzlei Fischer Roloff und Partner. Im Gegenteil: Laut Schoß seien erhebliche Verbindlichkeiten aufgelaufen. „Da war durchgehend der Wurm drin“, vermutet Schoß, „sonst wäre es nicht so schnell zur zweiten Insolvenz gekommen.“

Ende vergangenen Jahres habe es sogar Pfändungen auf ihrem Konto gegeben. „Es gab keine liquiden Mittel mehr, mit denen man Einkäufe hätte tätigen können“, so der Insolvenzverwalter, „alles in allem war nichts mehr zu retten.“

Im Januar 2025 hat Anna Tsianiou einen zweiten Insolvenzantrag gestellt. Das Verfahren zur Abwicklung ihrer noch offenen Zahlungsverpflichtungen wurde nun am 1. April eröffnet.

Mit dem zweiten Verfahren habe es kein Insolvenzgeld mehr für die Mitarbeitenden gegeben. Die etwa 25 Beschäftigten in Dortmund mussten sich nach einem neuen Arbeitsplatz umschauen.

Seit Anfang Februar ist die Cantine in Dortmund also nicht wegen Renovierung geschlossen und auch nicht, wie auf Google Maps steht, vorübergehend geschlossen, sondern ein für alle Mal dicht.

Das Café Bato läuft zwar als kleinstes der drei Lokale weiter, wird allerdings von einem völlig anderen Betreiber fortgeführt.

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