
© Björn Althoff
Corona-Impfzentrum im BVB-Stadion: Ärzte impfen alle ab 12 Jahren
Signal Iduna Park
Maximal 750 Menschen dürfen ins BVB-Stadion? Unten in der Westtribüne gilt das nicht. Dort warten allerdings auch keine Spieler, sondern mehrere Ärzte. Die impfen alle ab zwölf Jahren.
Sie sind Moderna? Dann gehen Sie schon einmal rein und machen den Arm frei.“ Dr. Reinhard Büker schickt den Mann hinter eine der Trennwände mit BVB-Logo und geht ein paar Meter weiter. Von der Theke in der „Alter Markt“-Lounge weiter zum Westeingang des Signal Iduna Park.
Draußen warten etwa 20 Menschen. Unter der Westtribüne, wo „man keine nassen Füße bekommt, selbst wenn es regnet“, wie Büker unterstreicht. Vor einem Jahr wurde der Dortmunder Arzt zum medizinischen Leiter des Corona-Impfzentrums auf Phoenix-West. Seit Ende 2021 kommt er fast täglich ins BVB-Stadion. Auch hierher, um die Impfkampagne weiterzutreiben.
Andrang bis zur Strobelallee? Zum Glück nicht mehr
„Am Anfang war der Andrang groß“, erinnert sich Büker. „Da standen die Impfwilligen hoch bis zur Strobelallee. Aber heute das geht hier ganz geschmeidig ohne großartiges Gedrängel und Genörgel.“ Verbale Auseinandersetzungen kenne man hier nicht.
Jeder bekommt eine Wertmarke. „Eine einfache Zählmethode“, erklärt Büker: „Die Herrschaften hier werden keine zehn Minuten warten, dann sind sie durch mit dem Impfen. Das ist das Gute.“
BVB stellt Räume, KVWL die Ärzte
In Fünfer-Gruppen geht es für die Impflinge rein in die Räume, die sonst VIP-Gastronomie sind, die aber Ende November zum BVB-Impfzentrum wurden. Borussia Dortmund stellt die Räume, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) die Ärzte.
Alles läuft reibungslos: kurz zum Check-in, wo die Daten erfasst werden, wo man Impfpass oder Impfbescheinigung vorzeigen muss plus Ausweis oder Krankenversicherungskarte. Dort wird auch direkt eingeteilt: Biontech oder Moderna.
Genügend Moderna und Biontech vorrätig
Von beiden Impfstoffen habe man genügend vorrätig, wirbt Büker. „Das ist bestimmt ein Alleinstellungsmerkmal.“ Erstimpfung, Zweitimpfung und Booster –alles sei im Angebot. Zudem: Auch die Ab-Zwölfjährigen könnten kommen.
Schon Mitte Dezember konnten BVB und KVWL-Ärzte einer Frau ein Borussia-Trikot als Geschenk überreichen. Sie war Impfling Nummer 10.000 an dieser Stelle. „Ein kleiner bescheidener Beitrag“ sei das zu dem großen Impferfolg gegen Corona in Dortmund allgemein, findet Büker.
Täglich offen von 14 bis 20 Uhr
Wie lange das Impfzentrum offen bleibt? Erstmal täglich, jeweils von 14 bis 20 Uhr – mit Ausnahme von Heimspiel-Tagen. Denn auch wenn das Stadion dann nicht voll sein wird mit Zuschauern – aus Sicherheitsgründen dürfe man dann nicht öffnen, erklärt Büker.
„Wir impfen so lange, wie wir Impfstoff haben und so lange das Angebot angenommen wird.“ Wobei: Man habe schon eine untere Grenze. „Es sollte nicht unter 150 pro Tag fallen.“ Dann würde es sich schlicht nicht mehr lohnen.
30 bis 50 Erstimpfungen pro Tag habe man noch, schätzt Büker. Und man sei „für alle Eventualitäten gewappnet. Wir haben notärztliches Equipment hier, wir sind alle ausgebildete Notfallmediziner, sodass da nichts passieren kann.“
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
