Wegen der Nachbarn: BVB will Eröffnung des neuen Fanshops abblasen

© Felix Guth

Wegen der Nachbarn: BVB will Eröffnung des neuen Fanshops abblasen

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Es gibt Ärger um den geplanten BVB-Fanshop am Dortmunder Hauptbahnhof. Die für Mai geplante Eröffnung direkt gegenüber dem Fußballmuseum droht zu platzen. Der Vermieter will vermitteln.

Dortmund

, 11.04.2019, 17:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Anschrift Königswall 22, direkt gegenüber dem Fußballmuseum, ist das Fenster eines Ladenlokals blickdicht verklebt. Hier soll ein BVB-Fanshop entstehen. „Ab Mitte Mai sind wir für Euch da“, steht da. Und: „Am Ende der dunklen Gasse erstrahlt bald die gelbe Wand“.

Doch statt gelb strahlt die Wand des Gebäudes an der Katharinentreppe derzeit vor allem orange. Die Farbe gehört zum Design des Unternehmens notebooksbilliger.de, das Anfang April ein Geschäft im Geschoss oberhalb der Treppe eröffnet hat.

BVB fordert Chancengleichheit bei der Gestaltung des Gebäudes

Das stört offenbar die Verantwortlichen beim BVB. Deshalb überrascht die Antwort auf die bereits vor zwei Wochen formulierte Frage dieser Redaktion, was genau denn hier passiere. Wahrscheinlich passiert gar nichts.

Borussia Dortmund sei derzeit gewillt, den kurzfristig geschlossenen Mietvertrag zu kündigen, heißt es auf Anfrage. Man sei zutiefst unzufrieden damit, dass Zusagen für eine „niveauvolle Außengestaltung" nicht eingehalten worden seien.

Geplant sei nun, ein letztes Gespräch mit dem Vermieter zu führen, um ihm die Chance eines Rückbaus der Werbeanlagen zu geben. Werde keine „Chancengleichheit" bei den Gestaltungsrechten hergestellt, müsse der BVB den Vertrag wieder kündigen.

Gründer von notebooksbilliger.de sieht keinen Anlass, etwas zu verändern

Arnd von Wedemeyer, Gründer und Mitglied der Geschäftsführung von notebooksbilliger.de, ist von der aufkommenden Diskussion überrascht. „Natürlich ist es auffällig, aber auch nicht anders als bei unseren anderen Stores. Orange ist ja keine exotische Farbe und in jedem Fall nah an Gelb“, sagt er.

Das Genehmigungsverfahren für die Eröffnung des Ladens sei nach einer „Standardprozedur“ abgelaufen. Es habe in Dortmund keine Besonderheiten gegeben. „Ich sehe keinen Anlass für Änderungen“, sagt Arnd von Wedemeyer. Er spricht von einem „prima Laden in Traumlage, den die Dortmunder sehr gut finden“.

Vermieter möchte Interessen von BVB und notebooksbilliger.de zusammenbringen

Das Gebäude gehört seit Ende 2017 der DIC Asset AG aus Frankfurt. Die Bedenken des BVB seien bekannt, teilt das Unternehmen auf Nachfrage mit. Man sei bemüht, Lösungen zu finden, die alle Mieter zufrieden stellen. Eine Unternehmenssprecherin betont jedoch auch, dass die Gestaltung der Außenfassade juristisch genehmigt und somit nicht mehr zu verändern sei.

Für die Stadt Dortmund erklärt Sprecher Michael Meinders: „Die Außenwerbung des Notebook-Geschäftes am Königswall 22 wird seitens der Stadt Dortmund als zu aufdringlich und unangemessen wahrgenommen. Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen hat die Stadt im Prinzip jedoch hier keine Interventionsmöglichkeiten.“

Das geltende Bauordnungs- und Genehmigungsrecht preise ästhetische und städtebauliche Gründe nicht ein. „Deshalb ist solch eine Außenwerbung eben leider zulässig. Im Bereich Nordosten, also zur Treppe hin, gibt es eventuell noch vor dem Hintergrund des Denkmalschutzes Möglichkeiten, diese Außenwerbung einzudämmen. Das wird derzeit geprüft“, sagt Michael Meinders.