Von Weitem sind die Scheinwerfer der Fahrzeuge zu sehen. Doch auch an der Haltestelle würde sich Tom mehr Licht wünschen.

© Katja Schulze-Buxloh

Kein Licht an der Bushaltestelle: Jeden Morgen steht Tom (10) im Dunkeln

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An Toms Arm blinkt ein Leuchtband – die einzige Lichtquelle an der Bushaltestelle in Lichtendorf. Ansonsten ist kaum etwas zu sehen. Jetzt hat der junge Dortmunder die Initiative ergriffen.

Lichtendorf

, 25.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Tom (10) steht wochentags jeden Morgen im Dunkeln. An seinem rechten Arm blinkt ein grünes Leuchtband – die einzige Lichtquelle an der Bushaltestelle Lambergstraße in Lichtendorf. Tom würde gerne besser sehen und gesehen werden, um sich sicherer zu fühlen. Darum hat der 10-Jährige einen Brief geschrieben. Der Adressat: der Bezirksbürgermeister von Aplerbeck.

Der Fünftklässler fährt stets mit dem E-Bus um 7.30 Uhr in Richtung Aplerbeck zur Schule. In der dunklen Jahreszeit ist es besonders von Dezember bis Februar zappenduster an der Haltestelle Lambergstraße.

Laternen sind zu weit entfernt

Die Straßenlaternen stehen einfach zu weit weg. Auch aus etwa 15 Metern Entfernung ist der 10-Jährige nur schemenhaft zu erkennen. Die Haltestelle liegt genau zwischen zwei Laternen. Eine davon steht auf der gegenüberliegenden Seite. Der extreme Hell-Dunkel-Kontrast verstärkt die schlechte Sicht noch.

Dass Tom kaum etwas sieht, ist ihm unheimlich. Und wenn es ganz schlecht läuft, übersieht er auch mal einen Hundehaufen oder eine Stolperstelle auf dem Bürgersteig. Zudem ist der Busfahrplan ohne Licht nicht zu entziffern. Der Junge trägt eine reflektierende Jacke und ein grün blinkendes Licht am Ärmel, damit Autofahrer ihn trotz Dunkelheit erkennen. Doch er selbst sieht nichts.

Tom ist kein Angsthase – aber das alte leer stehende Haus auf der gegenüber liegenden Straßenseite trägt auch nicht zu seinem Wohlbefinden bei. „Dort streunen Katzen oder anderes im Dunkeln, und ich fühle mich darum nicht sicher“, erzählt Tom. Er spricht damit nicht nur für sich selbst: Auch andere Busfahrgäste sagen, dass mehr Licht und Sicht an der Haltestelle schön wären.

„Ich möchte gerne, dass an er Haltestelle Lambergstraße eine Laterne aufgestellt wird“, bittet Tom den Aplerbecker Bezirksbürgermeister in seinem Brief. Und Tom trifft mit seinem Anliegen bei Jürgen Schädel auf ein offenes Ohr. Der Bezirksbürgermeister habe Toms Anliegen bereits weitergeleitet, sagt Michael Rohde, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, auf Anfrage.

Strom- oder Solarlampen wären möglich

„Tom hat recht“, sagt Michael Rohde. „An der Haltestelle ist es tatsächlich sehr dunkel.“ Dank Toms Selbstbewusstsein und seiner Initiative ist die dunkle Haltestelle „Lambergstraße“ nun ein Thema im Aplerbecker Rathaus. Tiefbauamt und Stadtwerke seien informiert.

„Es gibt aus meiner Sicht für die Beleuchtung zwei Möglichkeiten“, sagt Michael Rohde: „Entweder den Bau eines Laternenpfahls, für den Strom und Tiefbauarbeiten nötig wären oder eine solarbetriebene Lampe, die auf dem Bushalteschild befestigt würde. Das müssten die jedoch die Fachleute entscheiden.“

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Und so kann Tom vielleicht schon bald etwas entspannter und erhellter an seiner Haltestelle auf den Schulbus warten.