Hauptbahnhof Dortmund

Bundespolizei trägt jetzt Kameras an der Uniform

Die Bundespolizei setzt am Körper getragene Kameras ein, um brenzlige Situationen zu entschärfen und Gewalt gegen Einsatzkräfte besser dokumentieren zu können. Schon seit Beginn der Testphase ist ein Sicherheitsrisiko bekannt.

DORTMUND

, 09.06.2016 / Lesedauer: 2 min

Weil die Zahl der Widerstände und Angriffe gegen Bundespolizisten am Dortmunder Hauptbahnhof auf über 100 Fälle im Jahr 2015 angestiegen ist, setzen die Einsatzkräfte am Körper getragene Videokameras ("Bodycams") ein. Die Kameras sollen dazu beitragen, dass aggressive Bahnhofs-Besucher einen Gang zurückschalten, weil sie sich beobachtet fühlen. Die Kamera soll Gewalt dokumentieren, die Aufnahmen dienen dann als Beweis im Strafverfahren. Über die Bodycams berichten zwei Polizisten in diesem Videofilm:

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Der am 5. Juni 2016 in Dortmund angelaufene Test endet im Dezember 2016. Von Beginn an ist bekannt, dass die Bundespolizisten, die in der Testphase eine Kamera tragen, ein Sicherheitsrisiko eingehen: Kamera und Zubehör engen die Alltags-Schutzwesten zu stark ein. Die Video-Weste schützt nicht vor Schusswaffenmunition und Stichen. Polizisten, die eine Videokamera tragen, will die Bundespolizisten deshalb als "dritten Mann" einsetzen: Sie sollen zunächst filmen und nur im Notfall eingreifen.

Hauptbahnhof ist Ort mit den meisten Übergriffen auf Polizisten im Ruhrgebiet

Der Dortmunder Hauptbahnhof ist der Ort mit den meisten Angriffen gegen Bundespolizisten im Ruhrgebiet. Die Nächte zu Freitag und zu Samstag sind die Zeiten mit den meisten Übergriffen. Die Folgen reichen von kleinen Blessuren bis zu Verletzungen, die zur Dienstunfähigkeit führen.

Die Täter sind meistens jung, männlich und betrunken oder unter Drogen. Die Kamera läuft erst dann, wenn ein Polizist sie aktiviert. Schriftzüge an der Uniform informieren Passanten darüber, dass eine Videokamera in der Nähe ist. Stimmen zeichnet die Kamera nicht auf. Die Testphase läuft auch bei der Bundespolizei in Köln, Düsseldorf und Essen.

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