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Bundespolitik Schuld an CDU-Pleite? „Klingt schizophren, ist es aber nicht“
Kommunalwahl 2020
Bei der Kommunalwahl hat Huckardes CDU einen Sitz in der Bezirksvertretung verloren. Schuld seien Landes- und Bundespolitik, sagt ihre Spitzenkandidatin – trotz starker Umfragewerte für die CDU.
Begeisterungsstürme wecken die Wahlergebnisse von Sonntag (13.9.) bei Claudia Brückel nicht. Die Huckarder CDU-Fraktionsvorsitzende muss in den kommenden fünf Jahren mit einem kleineren Team auskommen.
Nur noch vier statt derzeit fünf Lokalpolitiker vertreten die CDU künftig in der Bezirksvertretung. Claudia Brückel sagt, die Fraktion habe vor allem aufgrund der Landes- und Bundespolitik Prozente verloren.
Das verwundert beim ersten Hören, denn auf Bundesebene schneidet die CDU aktuell in Umfragen so gut ab wie seit Jahren nicht. „Meine Erklärung klingt schizophren“, räumt die CDU-Bezirksvertreterin ein, schiebt aber gleich hinterher: , „Ist es aber nicht.“ Und begründet: „Klima-politisch sind wir bundesweit der Antichrist, corona-politisch kamen wir landesweit nicht gut an.“
Im Kleinen geht mehr
Vielen sei nicht klar, dass im Kleinen in der Lokalpolitik mehr und anderes möglich sei als auf Bundes- oder Landesebene. „In Dortmund haben die Grünen viel gewonnen, weil sie bundesweit für Klimaschutz stehen, lokal ist das aber kein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Claudia Brückel. „Ich glaube, ich bin eine der grünsten CDU-Politikerinnen, die es gibt.“
Dennoch habe sich die bundesweite Sichtweise auf die Grünen in der Kommunalwahl niedergeschlagen. Claudia Brückel vermutet dahinter vor allem junge Wähler. „Wir müssen transparenter machen, wie wichtig dieses Thema hier auch für uns ist. Der Unterschied ist nur, dass es uns darauf ankommt, zu erörtern, was vertretbar möglich ist.“
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
