Warum die Kultkneipe „Bürgermeister Lindemann“ schließt Jetzt meldet sich der Verpächter zu Wort

„Bürgermeister Lindemann“ schließt: Jetzt erklärt sich die Brauerei
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Diese Kneipe ist sein Leben: Seit 35 Jahren steht Klaus Wiludda (63) hinter dem Tresen im „Bürgermeister Lindemann“. Ein Bier vor und ein Bier nach dem Stadionbesuch gehört zum Pflicht-Programm vieler BVB-Fans. Jetzt steht diese Tradition vor dem Aus: Der Wirt selbst hat per Aushang verkündet, dass er „mit gebrochenem Herzen den ,Bürgermeister‘ schließen“ muss. Die Brauerei habe den Pachtvertrag nicht verlängert.

Das bestätigt auf Anfrage unserer Redaktion Uwe Helmich, Sprecher der Dortmunder Brauereien, eines Unternehmens der Radeberger Gruppe, zu dem auch Brinkhoff‘s gehört. Er nennt auch Gründe für das Auslaufen des Pachtvertrags:

Man sei „mit Wirten, die unsere Pachtobjekte führen, selbstverständlich im Sinne einer vor allem für beide Seiten guten Partnerschaft laufend in Kontakt.“ Im Falle „Bürgermeister Lindemann“ habe man den den Dialog mit dem langjährigen Pächter gesucht „und ihn sowohl auf mehrfach zeitverzögerter Pachtzahlungen als auch den Objektzustand erfolglos hingewiesen.“

Nachdem diese Hinweise allem Anschein nach nicht zielführend gewesen seien, „mussten wir ihn bedauerlicherweise informieren, dass wir vorerst keine Vertragsverlängerung beabsichtigen“, erklärt Uwe Helmich. Diese Entscheidung hab man „also keinesfalls leichtfertig getroffen, sie resultiert aber auf Basis der zuvor geschilderten Gründe“, so der Sprecher weiter.

„Kein Kommentar“ vom Wirt

Helmichs Formulierung, die Brauerei beabsichtige „vorerst keine Vertragsverlängerung“, lässt es möglich erscheinen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Auf Nachfrage unserer Redaktion bittet Uwe Helmich um Verständnis, dass die Dortmunder Brauereien „ausstehende Gespräche zunächst vertrauensvoll führen“ möchten. Zu der Frage, wie es mit dem „Bürgermeister Lindemann“ bzw. der Lokalität weitergehen könnte, sagt Helmich nur: „Es gibt verschiedene Überlegungen, die noch nicht abgeschlossen sind.“

Diesen Aushang hat Wirt Klaus Wiludda in der Nacht auf den 19. Mai an seinem Kneipenfenster angebracht.
Diesen Aushang hat Wirt Klaus Wiludda in der Nacht auf den 19. Mai an seinem Kneipenfenster angebracht. © G. Thanscheidt

Wirt Klaus Wiludda will die Gründe für das Auslaufen des Pachtvertrags auf Nachfrage nicht kommentieren. Klar ist aber - auch durch seinen Aushang -, dass das Vertrags-Ende nicht seinen Wünschen entspricht. Und denen seiner Gäste erst recht nicht:

Der Fanclub „Rainbow Borussen“ hat hier seinen Anlaufpunkt. Die BVB-Fans unterstützten die Kneipe, die nach Ernst Heinrich Lindemann - Dortmunds OB von 1878 - 1886 - benannt ist, in der Corona-Zeit an digitalen Spieltagen mit 7700 Euro.

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