Dortmunder Verein kann sich Immobilie nicht leisten Schlechte Nachrichten für zwei Stadtteile

Bürgerschützenverein Oespel-Kley zieht nicht in Schulpavillon
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Seit mindestens fünf Jahren suchen 150 Dortmunder Schützen nach einem neuen Vereinsheim samt Schießstand. Lange liebäugelten sie mit einem alten Schulpavillon, der ihr neues Domizil werden sollte. Auch ein Bürgertreff war hier vorgesehen.

Doch diesen Plänen erteilte der Bürgerschützenverein (BSV) Oespel-Kley nun eine Absage. „Wir können das finanziell nicht stemmen“, erklärt Ehrenpräsident Dietmar Spiess auf Anfrage. Die Entscheidung hat der Vorstand bereits vor vier Wochen getroffen – auf der Jahreshauptversammlung Mitte April steht sie auf der Tagesordnung.

Die Enttäuschung ist Dietmar Spiess deutlich anzumerken. Immer wieder hatte der frühere Vorsitzende Gespräche mit der Stadt gesucht, Rückschläge hinnehmen müssen und neue Hoffnung geschöpft. Zwischendurch wackelte das Projekt zum Beispiel, weil auf dem Gelände auch eine Kita gebaut wird und Kritiker einen Schießstand in direkter Nachbarschaft ablehnten.

Das Tauziehen um den Pavillon der ehemaligen Grundschule Kley war für die Beteiligten nervenaufreibend. „Jetzt stehen wir wieder ganz am Anfang, eine Alternative haben wir nicht“, sagt Dietmar Spiess.

Umbau kostet 600.000 Euro

Nicht nur für die 150 Mitglieder sind das schlechte Nachrichten, auch viele Kleyer und Oespeler werden enttäuscht sein. Denn der Rückzug des BSV bedeutet gleichzeitig, dass das „Projekt Bürgertreff“ ohne die Schützen als Vermieter absehbar nicht realisiert werden kann.

Die Entscheidung ist für den Schützenvorstand unter den aktuellen Bedingungen alternativlos. Das Problem sei nicht der Kauf der Immobilie, die die Stadt dem Verein kostengünstig überlassen hätte. Es sei vielmehr ein zu großer Aufwand, den Schulpavillon umzubauen und energetisch auszustatten, so Spiess.

„Wir haben alle Kosten untereinandergeschrieben und sind bei einem hohen sechsstelligen Betrag gelandet.“ Im Raum stehe eine Summe von rund 600.000 Euro, die 150 Mitglieder aufbringen müssten.

Das alte Gebäude am Kleyer Weg hätte man nicht nur aufwändig modernisieren müssen, so Spiess. Man hätte zusätzlich eine Außentreppe anbringen, Sanitäranlagen installieren sowie neue Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom legen lassen müssen. „Die Kosten haben sich verdreifacht, anfangs war von 200.000 Euro die Rede, die hätten wir vielleicht zusammenbekommen.“

Moderne Infrarot-Schießanlage

Die Suche nach einem Standort für ein Vereinsheim gehe nun nahtlos weiter, erklärt der Ehrenpräsident. Nur damit könne man neuen Nachwuchs gewinnen. „Wir planen eine moderne Infrarot-Schießanlage, die wird bei den jungen Leuten gut ankommen.“

Sollte sich am Standort der ehemaligen Schule eine für die Schützen finanzierbare Möglichkeit ergeben, sei man jederzeit zu neuen Gesprächen bereit. Das sagt Dietmar Spiess in Richtung Stadt und Politik.

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