Brief von Dortmunds OB Westphal zum Glasfaserausbau Eine gute Sache, schlecht verpackt

Eine gute Sache, schlecht verpackt
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Felix Guth

Post vom Oberbürgermeister ist etwas Seltenes. Man muss normalerweise ein hohes Alter erreicht oder etwas Besonderes geleistet haben.

Oder man ist Eigentümer einer Immobilie, die in einem Gebiet liegt, das mit Glasfaserkabeln erschlossen wird.

Dieser Personengruppe empfahl Thomas Westphal zuletzt, einen Hausanschluss einzurichten. Diese Aufgabe übernimmt die Deutsche Telekom. Angekommen ist der – offiziell genehmigte – Wortlaut von Westphal ohne Einordnung oder Anschreiben des Unternehmens.

Keine Werbung

Dass diese Einordnung fehlt, ist mindestens ungeschickt. Denn so wirkt es, als spreche sich der OB persönlich für ein bestimmtes Unternehmen aus - was allen Regeln seines Amtes widersprechen würde.

Das macht er nicht, betont die Verwaltung. Das städtische Anschreiben dürfen alle Anbieter nutzen. Übrigens auch Dokom21, ein Tochterunternehmen der Kommune.

Dass es im Telekom-Fall jetzt dennoch so ausgegangen ist, taugt nicht zum großen politischen Skandal.

Zumal es unstrittig ist, dass die Digitalisierung in Dortmund jeden Schub benötigt, den sie bekommen kann.

Da darf der OB gerne mit einem Aufruf vorweg gehen. Aber es sollte dann sichergestellt sein, dass das nicht nach hinten losgeht.

Dass es in diesem Fall nicht funktioniert hat, verwundert besonders in einer Stadtverwaltung, die sonst großen Wert auf ihre Außendarstellung legt.

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