Bereits seit Monaten steht diese Brandruine auf einem derzeit geschlossenen Campingplatz. Anwohner und Spaziergänger wundern sich.

© Ulrich Thomas

Brandruine in Dortmund: Rätselraten um ausgebranntes Wohnmobil

rnRevierpark Wischlingen

Spaziergänger empfinden den Anblick als Zumutung: Auf einem stillgelegten Campingplatz steht seit Monaten ein ausgebranntes Wohnmobil. Warum wurde die Brandruine nicht schon längst entsorgt?

Wischlingen

, 07.01.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Dortmunder Ulrich Thomas ist mit seiner Kamera ständig auf der Suche nach besonderen Motiven. Auch an Neujahr wurde der Hobby-Fotograf fündig. Einen Namen für sein neuestes Foto hat er schnell gefunden: Am Revierpark Wischlingen in Dortmund-Dorstfeld fotografierte er ein „Denkmal der Schande“.

Zunächst ging der Dortmunder davon aus, dass es sich bei dem ausgebrannten Wohnmobil auf dem derzeit geschlossenen Campingplatz an der Höfkerstraße um einen „Silvesterscherz“ handelt. Doch sein Sohn wusste es besser: Die Brandruine steht dort wohl schon seit drei Monaten.

„Amerikanisches Modell mit ziemlichen Ausmaßen“

„Spaziergänger schütteln den Kopf über den Anblick“, weiß Ulrich Thomas. Ihm persönlich sei es egal, wie lange der Wagen dort noch stehen bleibt. Was er allerdings nicht verstehen kann: „Schon lange wüten die Vandalen. Die Entsorgung wäre sicher vorher billiger gewesen, als das Fahrzeug noch rollte“, meint er.

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Nach seiner Erkenntnis gehörte das „amerikanische Modell mit ziemlichen Ausmaßen“ einem schon vor geraumer Zeit verstorbenen Camper. „Der Wagen war schon lange sehr zerfleddert, Türen und Scheiben wurden zerkloppt“, so Ulrich Thomas. Der Nachbar des Revierparks Wischlingen geht von Brandstiftung aus. „Von alleine brennt so ein Wagen ja nicht. Das waren bestimmt ein paar dumme Jungs, die Langeweile hatten.“

Polizei hat den Halter ermittelt

Die Revierpark Wischlingen GmbH bestätigt seinen Verdacht, dass der Wagen nicht von allein Feuer gefangen hat: „Ja, es war Brandstiftung. Die Kripo hat in dieser Sache auch schon ermittelt“, sagt Pressesprecherin Regina Rimkus auf Anfrage dieser Redaktion.

Im Zuge dieser Ermittlungen habe die Polizei zwar nicht den oder die Täter, aber den aktuellen Halter ausfindig gemacht – und das war gar nicht so einfach. Denn der Erbe des verstorbenen Campers hat den Wagen nicht behalten. „Er hatte das Wohnmobil verkauft. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis der Käufer ermittelt wurde“, berichtet Rimkus.

Teure Sondermüll-Entsorgung

Die Revierpark Wischlingen GmbH habe den Halter dann über den Brand informiert und warte seitdem auf eine Rückmeldung, so Regina Rimkus. „Wir müssen Fristen abwarten, bevor wir selber tätig werden können. Unser Rechtsanwalt ist weiterhin an dem Fall dran.“

Natürlich habe man ein großes Interesse daran, dass die Brandruine so schnell wie möglich verschwindet, betont die Parksprecherin. Genauso groß sei das Interesse der Revierpark Wischlingen GmbH aber auch, den Halter zu finden. Denn: „Weil es sich höchstwahrscheinlich um Sondermüll handelt, wird die Entsorgung sehr teuer werden“, befürchtet Regina Rimkus.

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