
Ziemlich ausgebrannt: Am Tag nach dem Feuerwehr-Einsatz konnte man erkennen, wie stark die Folgen des Brandes waren. © Björn Althoff
Haus im Vollbrand: „Das ist schon das zweite Mal“, sagen Nachbarn
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Ein unbewohntes Gebäude in Dortmund hat nachts gebrannt. Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz. Gespräche mit Nachbarn fördern einige Erkenntnisse zu dem ausgebrannten Gebäude zutage.
Nachts habe er nichts mitbekommen vom großen Einsatz der Feuerwehr, sagt der Nachbar – am Sonntagmorgen dann aber schon. Da sei die Nachricht vom Kollegen gekommen: Hey, bei dir hat es ja heute Nacht gebrannt. Stundenlang.
Er stand auf, schaute über die Straße und sah: Nein, zum Glück nicht. Seine eigenen Gebäude an der Straße Osterlandwehr sehen noch aus wie am Vorabend. Der eingeschossige Bau wenige Meter weiter aber nicht.
Feuerwehr war zwei Stunden im Einsatz
Um 3.20 Uhr hatten andere Anwohner am frühen Sonntagmorgen (7.8.) die Feuerwehr gerufen. Die kam mit 25 Einsatzkräften. Mit drei Rohren und einem weiteren Spezialrohr ließ man das Wasser herausschießen.
Erst knapp zwei Stunden später – im Morgengrauen – habe man den Brand endgültig gelöscht gehabt, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Warum so viele Rohre, so viel Wasser aus unterschiedlichen Richtungen? Das wird klar, wenn man sich am Tag nach dem Brand vor Ort umschaut.
Holz, Bäume, Efeu, viele Autos
An dieser Straße in der Dortmunder Nordstadt – Osterlandwehr, drei Straßen vom Borsigplatz entfernt – stehen mehrere eingeschossige Häuser, Bungalows, Lauben, irgendwas dazwischen.
Viel Holz wurde verbaut. Viel liegt herum auf den Grundstücken – auch brennbares Material. Darüber: viele Laubbäume. Einige Zäune sind vor lauter Efeu kaum zu erkennen. Davor, bis direkt an die Grundstücke heran, parken viele Autos.
Wohnt wirklich niemand mehr im Gebäude?
Ein Übergreifen der Flammen habe man verhindern können, hatte die Feuerwehr am Sonntagmorgen direkt gesagt. Auch dass man um 9 Uhr morgens erneut vor Ort gewesen sei – falls es dort noch Glutnester gebe. Immerhin: Das Gebäude sei unbewohnt gewesen. Was für einige Anwohner nicht ganz so eindeutig ist.
„Das hat da schon zum zweiten Mal gebrannt, in gar nicht allzu langer Zeit“, berichtet ein Nachbar, der seinen Namen lieber nicht nennen will. Ein anderer Mann erklärt: Doch, dort sei ab und an schon jemand.
Von einem vor Jahren verstorbenen Besitzer ist die Rede, gestorben im Ausland. Dann von einem Mann, der dort gewohnt habe. Von Alkohol, Drogen, aber auch vom vergeblichen Versuch, die Eigentumsverhältnisse des Gebäudes rekonstruieren zu können. Letztlich vom Verfall des zehn mal vier Meter großen Hauses.

Das Grundstück ist polizeilich versiegelt. © Björn Althoff
Nachbarn sorgen sich vor einem dritten Brand
Sicher ist nur: Was sich bis Samstagnacht noch im Gebäude befunden hatte, ist nun unbrauchbar. Zum Beispiel die Elektrogeräte im Garten. Über der Brandstelle liegt am Tag nach dem Feuer noch beißender Geruch.
Fahrlässige Brandstiftung vermutete die Polizei nach den ersten Erkenntnissen. Das Gelände wurde amtlich versiegelt. Hoffentlich halte sich jeder daran, sagt ein Nachbar. „Sonst brennt das bald nochmal.“ Und wer wisse schon, ob das dann erneut so glimpflich ausgehe.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
