Bombenverdacht am Körner Hellweg Neue Kreuzungs-Baustelle hat Folgen für den Verkehr

Neue Baustelle macht Hellweg-Kreuzung in Körne zum Nadelöhr
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Eine Vielzahl von Baustellenbaken sorgt seit Montag (6.2.) für erstaunte Blicke und auch für einigen Rückstau am Körner Hellweg in Dortmund. Direkt an der Kreuzung mit der Berliner Straße auf Höhe des Körner Rewe-Marktes entsteht gerade eine neue Baustelle.

Diese sorgt für eine Engstelle für den stadtauswärts fließenden Verkehr - denn genau an der Kreuzung ist eine von zwei Straßenspuren in diese Richtung gesperrt. Verkehrsteilnehmer müssen also auf die Spur ausweichen, die auch die Stadtbahn der Linie U43 nutzt.

Das führt unter anderem im Feierabendverkehr zu einigem Rückstau, wie zu beobachten ist. Außerdem ist ein großer Teil des Bürgersteigs direkt vorm Rewe-Zugang mit Baken zugestellt.

Bomben-Suche am Körner Hellweg

Ein Blick in das Baustellen-Serviceportal der Stadt Dortmund zeigt: Hier werden Bomben-Blindgänger vermutet. Es geht um „Sondierungsmaßnahmen von Kampfmittelverdachtspunkten“, wie es wörtlich heißt.

So eine Sondierung ist nicht unüblich. Als Vorbereitung auf eine Baustelle wird zunächst ausgewertet, ob dort Blindgänger liegen könnten. Ergeben sich Verdachtspunkte, muss das genauer untersucht werden.

„Im Kreuzungsbereich Körner Hellweg / Berliner Straße werden drei Kampfmittelverdachtspunkte überprüft. Die Überprüfung ist erforderlich, weil DSW21 Sanierungen der Gleisanlage auf dem Streckenabschnitt plant“, sagt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann dazu auf Anfrage.

Absperrung am Körner Hellweg
Eine Spur ist gesperrt. Das macht die Kreuzung stadtauswärts zum Nadelöhr. © Oliver Schaper

Die Sondierung an sich - also Messungen, ob Metall in der Erde schlummert, das dort nicht hingehört - soll voraussichtlich vom 27. Februar bis zum 6. März andauern. „Möglicherweise stellt sich heraus, dass im Anschluss weitere Maßnahmen nötig sind. Entsprechend können wir derzeit noch keine Aussage zur Gesamtdauer treffen“, sagt Schürmann weiter.

Doch auch weit vor Beginn der eigentlichen Messungen stehen schon die Absperrungen. Denn im Vorfeld müssen hier Versorgungsleitungen freigelegt werden, um Beschädigungen durch die Sondierungen vorzubeugen. Dazu werden sowohl Fahrbahn als auch Gehweg in Teilen aufgerissen.

Größere Baustelle im Sommer

Doch um was für eine DSW21-Baustelle geht es? Von Sprecherin Britta Heydenbluth heißt es dazu, dass „bei der Gleissanierung im Bereich Berliner Straße im vergangenen Jahr ein kleines Stück Gleis im Kreuzungsbereich Körner Hellweg / Berliner Straße wegen Blindgängerverdachtspunkten nicht mit erledigt werden konnte“.

Dieser Bereich von 20 Metern Gleis soll im Zuge einer größeren Gleiserneuerung auf dem Körner Hellweg saniert werden. Die Erneuerung ist allerdings erst für den Sommer geplant. „Vorher müssen die Sondierungen und gegebenenfalls resultierende Maßnahmen natürlich komplett abgeschlossen sein“, sagt Heydenbluth.

Vom 22. Juni bis zum 4. August sollen 630 Meter Gleis (Hausnummer 1-37) erneuert werden. Eine ausführliche Information dazu will DSW21 in den Wochen davor veröffentlichen.

Droht eine Evakuierung?

Auf eine kurzfristige Evakuierung müssen sich Anwohner derzeit aber nicht einstellen, da zunächst lediglich die Sondierung durchgeführt werde, sagt Stadtsprecherin Schürmann. Eine Sondierung bedeute nicht automatisch, dass dort tatsächlich Bomben liegen.

Ein Radfahrer an einer Baustelle
Die Fußgängerampel ist derzeit zur benachbarten Kreuzung Berliner Straße / Paderborner Straße verlegt worden. © Oliver Schaper

Für die Sondierung werden im Umkreis von sechs Metern um den Verdachtspunkt 37 Bohrungen bis sieben Meter Tiefe durchgeführt, erklärt sie. Anschließend werde mit einer Sonde in den Bohrlöchern nach magnetischen Signalen im Boden gesucht.

Sollte die Sonde anschlagen, wird eine Ausgrabung nötig. Erst dann kommt es üblicherweise zur Evakuierung. Eine Unterscheidung zwischen dem Metall eines möglichen Blindgängers oder sonstigen Metallen, die Einfluss auf das Magnetfeld haben, ist allein durch die Messung nicht möglich.

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