Mit der Zeugenaussage des Opfers ist am Dortmunder Schwurgericht der Prozess um die bizarre Bluttat in einem Messehotel fortgesetzt worden. Der 58-jährige Geschäftsmann, der inzwischen in Österreich lebt, soll im Dezember von der von ihn bezahlten Gelegenheitsprostituierten schwer verletzt worden sein.
Laut Staatsanwaltschaft griff die junge Frau, die sich im Internet „Gina“ nannte, den Mann während des Liebesspiels mit einem Messer an und rammte ihm die Klinge in den Hals. Sie gilt als psychisch krank und schuldunfähig.
Frau gilt als psychisch krank
Vor Gericht erinnerte sich der Zeugen an einen „zunächst ganz harmonischen Abend“. Er habe „Gina“ in Hamm abgeholt und sei dann mit ihr zu dem Hotel gefahren. „Dann haben wir erst mal einige Zeit an der Bar gesessen und Cocktails getrunken“, sagte der Zeuge.
Während im Hintergrund das WM-Viertelfinale zwischen England und Frankreich lief, habe man sich näher kennengelernt. „Sie war sehr ruhig und eher introvertiert“, so der 58-Jährige. „Wir haben uns über ganz viele Dinge unterhalten.“
Fußball im Fernsehen
Gegen 22.30 Uhr zogen sich die beiden schließlich zum ersten Mal auf das Zimmer zurück. Nach einer Weile erschienen sie dann erneut an der Bar, um weiter zu trinken. „Irgendwann sind wir dann aber endgültig hochgegangen“, so der Zeuge. „Dabei ist mir an ihr nichts aufgefallen.“
Auf dem Bett von Zimmer 530 geschah dann aber das Unfassbare. Während des Liebesspiels habe er plötzlich eine merkwürdige Bewegung bemerkt, so der Zeuge. „Dann spürte ich etwas Merkwürdiges am Hals und sah gleich, dass ich blutete.“
„Ich sah, dass ich blutete“
In diesem Moment habe er auch das Gesicht von „Gina“ wahrgenommen. „Das hatte nichts Menschliches mehr, es war eine Fratze“, so der 58-Jährige. Und weiter: „Aus dem Mädchen von eben war eine Teufelin geworden.“
Der Unternehmer packte „Gina“ sofort am Handgelenk und rannte mit ihr nach draußen auf den Flur. „Mir war klar, dass ich so schnell wie möglich Hilfe brauche“, sagte der Zeuge. „Die Wunde am Hals blutete stark, da weiß ja jeder, dass es auf Sekunden ankommt.“
„So schnell wie möglich Hilfe“
Erst in der Lobby traf der Zeuge dann aber wieder auf Menschen. Diese alarmierten Rettungskräfte, er kam ins Krankenhaus und wurde sofort operiert. „Ich habe Glück gehabt“, sagte der Mann den Richtern.
Bis heute leidet der 58-Jährige an Schluckbeschwerden. „Und ein Teil des Gesichts ist noch gelähmt“, sagte er. Die Ärzte hätten ihm aber Hoffnung gemacht, dass sich die Nerven wieder regenerieren.
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