David Tews, Vorsitzender der Bienenfreunde, freut sich, dass auf diesem Acker bald Wildblumen sprießen. © Tews, Montage Sauerland

Ökologisch wertvoll

Bienenfreunde machen Brachfläche unter Strommasten zur Blumenwiese

Eine Brachfläche in Dortmund-Aplerbeck wird jetzt von den Dortmunder Bienenfreunden betreut. Der Verein legt unter Strommasten eine Wildblumenwiese an, und das ist nicht nur für Bienen gut.

Schüren

, 27.03.2022 / Lesedauer: 3 min

„Unser Bienengarten ist ein kleines Bienen- und Imkerparadies“, sagen die Dortmunder Bienenfreunde über ihr Vereinsgrundstück an der Sulpkestraße in Dortmund-Schüren. 1996 wurde ihnen das schöne Fleckchen Erde mit alten Obstbäumen und Teich von einem Vereinsmitglied vererbt, mit der Auflage, es zum Wohle der Bienen zu nutzen.

Das tun die rund 110 Vereinsmitglieder. Und sie tun noch weit mehr als das. Sie pachteten zusätzlich ein großes angrenzendes Grundstück, um es zu einem Paradies für Insekten zu machen, „vor allem für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge“, wie Vereins-Vorsitzender David Tews erklärt.

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Gelände sinnvoll nutzen

Bislang war diese Fläche wenig attraktiv. Sie liegt unter Hochspannungsleitungen von Westnetz und muss freigehalten werden. Bewuchs darf nicht höher als fünf Meter reichen. „Deshalb wurde dort alle paar Jahre alles platt gemacht, und dann lag die Fläche wieder brach“, erklärt David Tews.

Der Imkerverein beschloss, das Gelände sinnvoller zu nutzen und gleichzeitig attraktiver zu machen. Es gehört Straßen.NRW, mit denen der Verein ohnehin wegen eines Wegerechts vertraglich verbunden ist.

Imker David Tews kümmert sich um Bienen und andere Insekten. © Dieter Menne (A)

So war der neue Pachtvertrag recht unkompliziert vereinbart. „Westnetz fand die Idee toll“, erzählt David Tews. Sie hätten gleich eine Gehölzliste geschickt und sich im November um die grobe Vorbereitung der rund 1.600 Quadratmeter großen Fläche gekümmert.

Vereinsmitglieder halfen bei der Vorbereitung der Fläche

Ein Landwirt aus Brackel habe dann im März die Feinarbeiten übernommen. 15 Imker des Vereins holten sich anschließend krumme Rücken beim Absammeln von Steinen und Wurzeln, dann konnte endlich eingesäht werden. „Wir mussten eine spezielle Blühmischung verwenden, die der Zuordnung der Fläche im innerstädtischen Bereich entspricht“, sagt David Tews.

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Etwa 20 Sorten seien in diesem Spezialsaatgut gemischt. Mitte April sollten die ersten Pflänzchen aus dem Boden treiben. Sie werden dann gar nicht in erster Linien den Honigbienen als Nahrungsquelle dienen, sondern vor allem den Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen.

Wildbienen finden oft nicht genug Nahrung

David Tews: „Wir haben ein ökologisches Problem: Es gibt zu wenig Wildbienen, weil sie spezialisiert sind auf eine bestimmte Nahrung.“ Blütezeiten verändern sich durch den Klimawandel, darunter leiden die Populationen. Honigbienen dagegen seien Generalisten und dadurch weniger wählerisch.

Deshalb werden die Bienenfreunde ihre neue Fläche unter den Strommasten – 1.600 Quadratmeter zum 160. Bestehen des Vereins – in den nächsten Jahren hegen und pflegen, bis der Boden reif ist für eine mehrjährige Bienenweide. Aber schon in diesem Sommer laute ihr Motto: „Der Tisch ist gedeckt.“

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