8000 Euro weg - Unbekannte zockten Dortmunder ab Opfer von Cyber-Kriminalität wartet auf sein Geld

Kirchderner Cyber-Kriminalitätsopfer wartet weiter auf sein Geld
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Anfang November haben wir über den Kirchderner Friedrich Wilhelm Körver (69) berichtet, der über 8000 Euro verloren hat, weil er Opfer einer seltenen Cyber-Kriminalitäts-Masche geworden war. Er hat eine Handwerker-Rechnung auf ein Konto der Bunq-Bank in den Niederlanden gezahlt, das gar nicht dem Handwerker gehörte. Auf dem Rechnungsweg - zunächst per E-Mail an Körvers Architekten und erst dann an ihn selbst - müssen Unbekannte die E-Mail abgefangen haben, die Rechnung gefälscht und dann weitergeleitet haben.

Wie ist diese unangenehme Geschichte in den vergangenen Wochen für Friedrich Wilhelm Körver weitergegangen? „Ich habe mein Geld noch nicht zurück“, sagt der Betrogene. Problem sei, dass der automatische Abgleich, ob eine IBAN auch zu dem Namen des Kontoinhabers passt, nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben sei. Obwohl die annehmende Bank nicht mehr dazu verpflichtet sei, führen viele Kreditinstitute ihn noch durch, die Bunq-Bank in den Niederlanden allerdings nicht. Verbraucherschützer in den Niederlanden kritisieren dieses Vorgehen.

Wobei: Das Internetportal „Finanzfluss.de“ bewertet die Bunq-Bank mit 3,5 von 5 Sternen durchaus als „gut“.

Die Holzarbeiten, die ein Handwerker unter anderem auf dieser Terrasse erledigt hat, kosteten über 8200 Euro. Das Geld jedoch ist nie beim Handwerker angekommen
Die Holzarbeiten, die ein Handwerker unter anderem auf dieser Terrasse erledigt hat, kosteten über 8200 Euro. Das Geld jedoch ist nie beim Handwerker angekommen. © Andreas Schröter

Mit Hilfe der Sparkasse Dortmund, so Körver weiter, habe man mittlerweile herausgefunden, dass das fragliche Betrüger-Konto von jemandem aus Rumänien angelegt worden war. Dabei ist auch herausgekommen, dass die Postleitzahl für den Wohnort dieses Mannes nicht stimmt. Körver: „Da hätte die Bunq-Bank eigentlich stutzig werden müssen.“ Es sei also davon auszugehen, dass sämtliche Kontaktdaten - sicherlich auch der Name - falsch seien. Die Sparkasse Dortmund habe mittlerweile versucht, das Geld per „Recall“ zurückzuholen. Vergeblich! Das Konto, auf das Körver die 8000 Euro überwiesen hat, ist leer beziehungsweise existiert gar nicht mehr.

So sah Friedrich Wilhelm Körvers Scheune vor dem Umbau aus
So sah Friedrich Wilhelm Körvers Scheune vor dem Umbau aus. © Friedrich Wilhem Körver

Friedrich Wilhelm Körver fordert, dass das BaFin-Kontoabrufverfahren wieder verpflichtend eingeführt wird. „Andernfalls sind Betrügereien und Geldwäsche Tür und Tor geöffnet.“

Polizeisprecherin Diana Krömer sagt: „Diese Betrugsmasche ist seit mehreren Jahren bekannt und tritt in unregelmäßigen Abständen immer wieder in Erscheinung. Diese Betrugsart ist möglich, da in den bekannten Fällen mittels einer unverschlüsselten E-Mail die Rechnung als Anlage mitversandt wurde.“

Durch die Verwendung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung könne das umgangen werden. Die Verschlüsselung beträfe auch die beigefügten Anlagen. Weiterführende Hinweise und Erläuterungen dazu hier: www.bsi.bund.de.

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