Zwei Schulstandorte - oder einer? Neubau der Berghofer Grundschule bereitet Kopfzerbrechen

Neubau der Berghofer Grundschule bereitet Kopfzerbrechen
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Es läuft am Schulstandort Berghofen – zumindest irgendwie. Denn optimal ist die Situation der Grundschule nicht, da sind sich Politik und Schulverwaltung einig. Am Hauptstandort an der Busenbergstraße und am Nebenstandort am Hirschweg gibt es zwei alte Schulgebäude: Das an der Busenbergstraße stammt aus dem Jahr 1913, das am Hirschweg aus dem Jahr 1952.

Eigentlich sind diese Gebäude nicht mehr geeignet, um dort den Unterricht abzuhalten. Die Klassenräume sind zu klein; Barrierefreiheit ist ein Fremdwort. Zudem fehlen Räumlichkeiten für die Offene Ganztagsbetreuung und eine der beiden Turnhallen ist seit 2021 wegen Baufälligkeit geschlossen.

Bestandsschutz der alten Schulgebäude

Es soll neu gebaut werden. Doch damit beginnt schon die Problematik. Denn die alten Gebäude müssen erhalten werden: Es gilt Bestandsschutz wegen des ortsbildprägenden Charakters der beiden Immobilien. Das macht das Neubau-Vorhaben für die Stadt Dortmund nicht einfacher. Eigentlich stehen die Gebäude im Weg, dürfen aber nicht weg. Und gerade an der Busenbergstraße ist wenig Platz.

Hier kommt ein zweites Problem zum Tragen: Der bisherige Hauptstandort soll eigentlich Hauptstandort bleiben. Das ist der politische Wille in Aplerbeck. Weitaus mehr Platz wäre allerdings am Standort Hirschweg. Zumal das Liegenschaftsamt bekannt gab, dass die vorhandene Grundschulfläche dort sogar noch vergrößert werden könnte.

„Wir haben die Chance, an diesem Standort noch ein Grundstück zu erwerben“, sagt ein Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes der Stadt Dortmund. Jetzt soll eine Machbarkeitsstudie zeigen, ob es in Zukunft vielleicht in Berghofen nur noch einen Schulstandort geben könnte: den am Hirschweg.

Berghofer Grundschule, Busenbergstraße, Dortmund-Berghofen
Der Hauptstandort der Berghofer Grundschule ist an der Busenbergstraße - aber wie lange noch? © Jörg Bauerfeld

Der Grund für diese Möglichkeit, die man in Aplerbeck nicht gerne sieht, sind knapp 2.000 Quadratmeter mehr bebaubare Fläche, die am benachbarten Iltisweg hinzugekauft werden könnten.

„Beide Schulstandorte erhalten“

„Wir wollen unbedingt beide Schulstandorte erhalten“, sagt Bezirksbürgermeister Jan Gravert. Wohl wissend, dass in diesem Fall der Rat der Stadt Dortmund das letzte Wort hat. „Wenn der Rat uns überstimmt, dann ist das so.“ Die Projektentwicklung wird bis Ende 2024 dauern. Die Planungsphase für eventuelle Neubauten – an welchem Standort auch immer – wird für Anfang 2025 anvisiert.

Bis die oder das neue Schulgebäude inklusive nutzbarer Turnhalle dann stehen, werden wohl nach Schätzungen des Liegenschaftsamtes sechs bis acht Jahre ins Land gehen. „Wir haben Verständnis dafür, dass alles ein wenig Zeit braucht. Aber wir haben in Berghofen eine prekäre Situation und hoffen, dass es ein wenig schneller geht“, sagt Barbara Blotenberg (Grüne).

Auch beim Liegenschaftsamt muss man zugeben, dass die Berghofer Grundschule in keinem guten Zustand ist. „Aber sie funktioniert, sonst wäre sie nicht in Betrieb.“

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