Die Stadt malt selbst das Schließungs-Gespenst an die Wand: „Am denkmalgeschützten Gebäude des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) fallen dringend notwendige Sanierungsarbeiten an – andernfalls droht eine Schließung des Hauses“, teilt sie in einer Pressemitteilung mit.
Das Museum, das als das älteste seiner Art im Ruhrgebiet gilt, ist seit 1983 im ehemaligen Sparkassengebäude an der Hansastraße untergebracht. Das wiederum wurde 1924 im Art-Deco-Stil erbaut und ist ein bedeutendes Architekturdenkmal.

Jetzt aber stehen grundlegende Sanierungen an. Seit dem Einzug des Mueums vor 40 Jahren ist zwar unter anderem das Dach über der eindrucksvollen Rotunde neu verglast und die Fassade saniert worden. Einen regelrechten Modernisierungsstau gibt es aber im Inneren. „Das Gebäude muss dringend saniert werden, um weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger öffnen zu können“, teilt die Stadt mit.
Sanierungsstart 2025
Fachleute hätten das gesamte Haus unter die Lupe genommen und einen Katalog der erforderlichen Maßnahmen erstellt. Er soll ab 2025 nach und nach abgearbeitet werden. Dazu gehören Investitionen in den Brandschutz, aber auch reine Instandsetzungsarbeiten. So soll das Gebäude eine neue Kälteanlage samt Rohrleitungen, eine neue Lüftungsanlage, neue Trinkwasserleitungen sowie eine neue Mess- und Regeltechnik erhalten.
Es gibt auch schon eine finanzielle Größenordnung: Insgesamt sind nach Angaben der Stadt rund 5 Millionen Euro erforderlich, um das Haus für die Zukunft zu sichern. Der Rat soll darüber in seiner Dezember-Sitzung entscheiden.
Konzept zur Modernisierung
Noch kein Thema sind bei den anstehenden Sanierungsarbeiten die Überlegungen, das Museum generell umzubauen und mit einem neuen Konzept auch inhaltlich zu modernisieren. Museumsdirektor Dr. Jens Stöcker, der vor sieben Jahren die Leitung des Hauses übernommen hat, möchte dabei die Architektur des Baudenkmals wieder stärker zur Geltung bringen. Zum Zukunftskonzept gehört deshalb eine Neugestaltung des Eingangsbereichs mit einem großen Treppenaufgang in die Rotunde, den es auch ursprünglich gegeben hat.

Generell soll sich das Haus stärker öffnen, enge Einbauten sollen verschwinden, die Sammlung neu präsentiert werden. Einen Zeit- und Kostenplan dafür gibt es noch nicht, aber zumindest einen Wunsch: Stöcker hofft, dass in zehn Jahren zum 50-jährigen Bestehen des Museums am Standort Hansastraße der Umbau vollendet sein könnte. Das Museum selbst, dessen Sammlung 1883 begründet wurde, kann dann sein 150-jähriges Bestehen feiern.
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