
Der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Scharnhorst, Herbert Niehage, hat sich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass der Gartenverein grüne Oase mehr Geld für Lampen, wie hier abgebildet, erhält. © Collage: Andreas Schröter
Beleuchtete Wege im Kleingarten? Mehr Sicherheit oder Lichtverschmutzung?
Bezirksvertretung Scharnhorst
Soll man die Wege in Kleingartenanlagen besser beleuchten oder stellt das eine unnötige Lichtvermutzung dar? Zu dieser Frage ergab sich eine Diskussion in der Bezirksvertretung Scharnhorst.
Die Lichtverschmutzung in Kleingartenanlagen wurde in der September-Sitzung zum Thema in der Bezirksvertretung Scharnhorst. Die SPD-Fraktion stellte den Antrag, dem Gartenverein „Zur grünen Oase“ in Hostedde Geld zur Vervollständigung der Beleuchtungsanlage zur Verfügung zu stellen.
In der Gartenanlage befinden sich 156 Gartenparzellen auf einer Fläche von 70.511 Quadratmetern. Diese Anlage diene den Bewohnern der umliegenden Orte als „grüne Lunge“ und werde entsprechend stark frequentiert, so schreibt der SPD-Vorsitzende Herbert Niehage im Antrag. Um die Nutzung der Wege auch in der Dunkelheit gefahrlos zu ermöglichen, habe der Gartenverein die Beleuchtung der Wege in Angriff genommen, und es konnten bereits 24 Lampen auf Basis von Photovoltaik mit Bewegungsmeldern angeschafft werden. Für weitere 16 Lampen benötige der Verein 4.768,70 Euro.

Eintagsfliegen schwirren unter einer Straßenlaterne. Die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen wird als Lichtverschmutzung bezeichnet. © picture alliance/dpa
Niehage weiter: „Der Gartenverein Zur grünen Oase ist nicht dem Landesverband der Kleingärtner angeschlossen und muss daher sämtliche Investitionen mit eigenen Mitteln finanzieren. Aufgrund der Pandemie hat der Verein enorme Ausfälle an Einnahmen, zum Beispiel durch fehlende Veranstaltungen. Daher ist die Bereitstellung von Haushaltsmitteln der Bezirksvertretung geboten.“
Dem mochte sich Norbert Ernst von den Grünen nicht anschließen. Mehr nächtliche Beleuchtung bedeute auch mehr Lichtverschmutzung. Lichtquellen ziehen Insekten an, die dann eingehen. Auf diese Weise seien schon ganze Arten ausgerottet worden. Er sei dafür, lediglich den Weg vom Eingang bis zum Vereinsheim zu beleuchten, nicht aber die gesamte Anlage. Im Notfall habe heute jeder ein Handy dabei, mit dem man leuchten könne.
Eine stärke Beleuchtung soll Angsträume entschärfen
Dem widersprachen die anderen Fraktionen. Florian Heimann (Die Partei) wies darauf hin, dass es sich um eine Anlage mit Bewegungsmeldern handele, also nicht um dauerhaft die ganze Nacht brennende Lampen. Und Klaus Ahrenhöfer (SPD) erklärte, man wolle durch eine Beleuchtung auch Angsträume entschärfen. Gartenanlagen seien heute wichtige Orte der Naherholung. Der Antrag fand letztlich eine Mehrheit.
Über Geld von der Bezirksvertretung können sich auch zwei weitere Gartenvereine freuen: Weidkamp und Werzenkamp erhalten jeweils 20.000 Euro als Zuschuss für Photovoltaikanlagen. Den Rest bringen sie in Eigenleistung auf (jeweils 9000 Euro) auf, beziehungsweise steuert das Umweltamt bei (jeweils 8000 Euro). Außerdem gibt die Bezirksvertretung 10.000 Euro für eine neue Stromversorgung.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
