Nur wenige Spuren an der Magdeburger Straße in Dortmund deuten am Donnertagvormittag auf den Feuerwehreinsatz hin, der Mittwochnacht einem Mann das Leben gerettet hat.

© Julian Preuß

Beinahe-Katastrophe: Nachbarin rettet Dortmunder durch schnelles Handeln

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Bei einem Küchenbrand ist ein Dortmunder Mittwochnacht (3.11.) knapp dem Tod entkommen, heißt es von der Dortmunder Feuerwehr. Zu verdanken hat er das der richtigen Reaktion einer Nachbarin.

Dortmund

, 05.11.2021, 08:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Länger hätte es bis zum Eintreffen der Feuerwehr nicht dauern dürfen. „In letzter Minute“, hat die Feuerwehr einen körperbehinderten Mann aus seiner brennenden Wohnung befreit. In der Küche einer Erdgeschosswohnung an der Magdeburger Straße hatte Essen in einem Kochtopf gebrannt. Zudem bestand Explosionsgefahr, weil der verbrannte Topf auf einem Gaskocher stand.

Am Einsatzort finden sich kaum Brandspuren

Wie groß die Gefahr war, lässt sich am Tag danach nur noch schwer nachvollziehen. Die Mehrfamilienhäuser an der Magdeburger Straße sind äußerlich recht gut gepflegt. Nirgendwo finden sich Rußspuren. Lediglich ein Fenster im Erdgeschoss ist mit Folie und Paketband verklebt. Daher lässt sich eine zerborstene Glasscheibe erkennen.

„Hätte er keinen Rauchmelder gehabt, wäre er ums Leben gekommen“, sagt Maik Haalboom vom Lagedienst der Feuerwehr. Dass die Rettungskräfte überhaupt helfen konnten, hat der Mann dem schnellen Handeln einer Nachbarin zu verdanken.

Sechs Klingelschilder sind an der Haustür mit der Nummer sieben neben dem zerstörten Fenster angebracht. Zu finden ist dort auch der Name von Ute Buchart. Über die Gegensprechanlage schildert sie in einigen Sätzen das Erlebte aus der Nacht: „Ich habe aus dem Erdgeschoss das Piepsen eines Rauchmelders gehört und bin nach unten gegangen. Danach habe ich an der entsprechenden Wohnungstür geklingelt und daraufhin ein lautes ‚Hallo! Hallo!‘ gehört. Dann habe ich die Feuerwehr gerufen.“

Gaskartusche hätte explodieren können

Damit hat die 65-Jährige ihrem Nachbarn wohl das Leben gerettet. Denn die Einsatzkräfte verschafften sich Zugang zur Wohnung und brachten den am Boden liegenden Mann nach draußen. Den Gaskocher schalteten die Feuerwehrleute ab und trugen ihn ebenfalls ins Freie - bevor die Gaskartusche explodieren konnte.

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Doch nicht alle Nachbarn haben das Drama mitbekommen. Zakarya Rajab sagt, er habe lediglich das Blaulicht am Fenster gesehen sowie viele Menschen, die auf der Straßen gestanden haben. Rauch oder Gestank habe er nicht wahrgenommen. Auch der Lärm des Rauchmelders sei in der dritten Etage nicht zu hören gewesen, erzählt der 21-Jährige an seiner Wohnungstür. Verlassen müssen habe er diese nicht.

Eine Bewohnerin aus dem gegenüberliegenden Mehrfamilienhaus berichtet Ähnliches. Sie habe die Rollläden bereits heruntergelassen und deshalb nichts von dem Feuerwehreinsatz gesehen oder gehört. Der Rauchmelder hat dennoch seinen Zweck erfüllt. Er machte Ute Buchart darauf aufmerksam gemacht, dass etwas nicht stimmen könne und leitete damit die Rettung des Mannes „in letzter Minute“ ein.

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