Bayrische Farben in der Dortmunder City. Dafür wird bald ein neues Wirtshaus am Friedensplatz sorgen.

© Hans Blossey/Linde

Bayrisches Wirtshaus soll in Dortmunds City eröffnen – das ist der Plan

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Kann weiß-blaue Gastronomie im schwarzgelben Herzen funktionieren? Der Betreiber hofft darauf und wagt den Schritt, trotz Lockdowns und neuer Corona-Beschränkungen.

Dortmund

, 29.10.2020, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Während ein neuer Lockdown angekündigt ist, der insbesondere Kneipen und Bars betrifft, und den damit verbundenen Meldungen über ein Gastronomie-Sterben, soll die Dortmunder Innenstadt ein neues Wirtshaus kriegen.

Es wird allerdings für viele, die eine starke Verbundenheit zu Schwarz und Gelb in sich tragen, ein gewöhnungsbedürftiges Bild sein: Ein Blau-Weißes Benediktiner Wirtshaus am Friedensplatz, mitten im Herzen Dortmunds.

Konzept ist kein Ausdruck fußballerischer Sympathien

Das Konzept habe allerdings nichts mit fussballerischer Vorliebe zu tun, versichert der künftige Betreiber Bujar Berisha (48). Er ist in Dortmund groß geworden und auch nach dem Umzug seiner Familie ins Sauerland oft zurückgekommen: „Wegen der Liebe zum BVB und wegen der Liebe zur Stadt.“

Die Aufschrift kündigt vorbei laufenden Passanten am Friedensplatz schon an, was demnächst einziehen soll: Ein Benediktiner Wirtshaus.

Die Aufschrift kündigt vorbei laufenden Passanten am Friedensplatz schon an, was demnächst einziehen soll: Ein Benediktiner Wirtshaus. © Thomas Thiel

Trotzdem gesteht er zu, dass es „sicherlich gewöhnungsbedürftig“ sein könnte für den einen oder anderen. Er und seine Frau, die seit vier Jahren selbstständig in der Gastronomie tätig sind, haben trotzdem die Hoffnung, die Dortmunder mit ihrem Konzept überzeugen zu können.

Dafür setzten sie auf „frische, regionale Produkte“ und regelmäßig wechselnde Aktionen - „sowohl wöchentlich, als auch saisonal“.

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Erfahrungen aus dem Sauerland sollen sich auszahlen

Berisha und seine Frau konnten bereits einige Erfahrungen darin sammeln, ein bayrisches Wirtshaus in ungewohnter Umgebung zu führen.

Vor zwei Jahren haben sie mit Unterstützung der Bitburgergruppe im sauerländischen Attendorn ein Benediktiner Wirtshaus eröffnet. Auch „damals haben uns alle für verrückt erklärt“, erinnert sich Berisha. Sie seien oft gefragt worden: „Wie kommt man dazu ein 400 Quadratmeter großes, bayrisches Wirtshaus im Sauerland zu eröffnen?“

Kooperation mit der Bitburgergruppe

Ein Teil dieser Antwort liegt bei der Bitburgergruppe. Die hatte nämlich die Idee zu dem blau-weißen Wirtshaus, mit ihnen zusammen haben Berisha und seine Frau auch die Speisekarte erstellt - „eine Kooperation“, nennen sie es.

Das Konzept habe sich in Attendorn „bewährt“ und „als dann die Möglichkeit kam, nach Dortmund zu expandieren, mussten wir sie einfach ergreifen“. Auch Fußball soll übertragen werden und so kommt es, dass demnächst wohl Fans in Schwarzgelb umgeben von blauweißem Gedeck sitzen könnten.

Corona sprengt den Zeitplan

Ungewiss bleibt allerdings, wann es soweit sein wird. Die Eröffnung, die für Anfang Dezember geplant war, musste bereits um zwei Wochen verschoben werden, denn einige Baumaßnahmen konnten wegen des Coronavirus nicht rechtzeitig beendet werden.

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Aber auch ungeachtet der eigenen Eröffnung macht dem 48-Jährigen das Coronavirus sorgen. „Die Gastronomie verändert sich im Moment“, erklärt er. „Viele kleinere Betriebe werden sterben.“ Auch deshalb sei die Expansion nach Dortmund so etwas wie „die Flucht nach vorne“.

Der vermeintliche Vorteil eines Lockdowns gegenüber einer Sperrstunde, möglicherweise Entschädigungen zu bekommen, zählt für Berisha dabei nicht: „Wir sind Gastronomen, wir alle wollen eine Dienstleistung erbringen.“