Eine Frau sitzt am Bahnsteig am Bahnhof Aplerbeck-Süd mit ihrem Koffer. Sie trägt eine Maske.

Sabrina aus Gießen pendelt immer nach Aplerbeck zur Arbeit. Sie ist froh, wenn der Bahnhof Aplerbeck-Süd endlich moderner ist. © Irina Höfken

„Wird höchste Zeit“: Die Bauarbeiten am Bahnhof Aplerbeck-Süd starten

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Der Bahnhof Aplerbeck-Süd soll seit Jahren modernisiert werden: Jetzt fällt endlich der Startschuss. Schon im Juli müssen sich Pendler auf Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten einstellen.

Aplerbeck

, 14.07.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Bahnhof Aplerbeck-Süd sind sich die Reisenden auf dem Bahnsteig einig: Hier herrscht Handlungsbedarf, der Bahnhof muss endlich modernisiert werden. Bei der Barrierefreiheit sei sogar „sehr hoher Handlungsbedarf“, das bestätigt auch der neueste Stationsbericht der VRR für das Jahr 2021.

Seit Jahrzehnten gibt es Gespräche von Politik und Bahn. Jetzt soll es endlich losgehen. Ob dem Bahnhof im nächsten Bericht ein besseres Zeugnis ausgestellt werden kann, was die Barrierefreiheit anbelangt?

Die „vorbereitenden Arbeiten“ für den Umbau starten bereits im Juli, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn. Genauer bedeutet das, dass die Kampfmittelsondierung und die Einrichtung der Baustelle bereits begonnen haben. „Geht es wirklich endlich los? Das wird auch höchste Zeit“, sagt einer der Reisenden, der in den Zug in Richtung Iserlohn einsteigt.

Auf dem Parkplatz am Bahnhof Aplerbeck-Süd werden seit dem 7. Juli die Materialien für den Umbau des Bahnhofs gelagert. Parken können die Pendler dort nun nicht mehr.

Auf dem Parkplatz am Bahnhof Aplerbeck-Süd werden seit dem 7. Juli die Materialien für den Umbau des Bahnhofs gelagert. Parken können die Pendler dort nun nicht mehr. © Irina Höfken

Parkplatz wird im Juli gesperrt

Zu aktuellen Beeinträchtigungen durch den Umbau kommt es schon jetzt beim Parken, obwohl die „schweren Bauarbeiten“ erst Mitte September beginnen sollen: Um Maschinen und Material zu lagern, ist die Sperrung des Parkplatzes notwendig.

Zunächst wird mit dem Bau einer provisorischen Fußgängerüberführung begonnen. Über diese Überführung in der Nähe der Personenunterführung gelangen Reisende während der Bauarbeiten zum Bahnsteig. Die Unterführung bleibt für die Dauer der Modernisierung geschlossen.

„Dort riecht es nach Urin und schön ist die auf keinen Fall“, sagt Bastian Hammerschmidt, der wegen der Arbeit von Mengede nach Aplerbeck-Süd pendelt. „Da müffelt es“, sagt auch Sabrina aus Gießen.

Die Unterführung, ein Tunnel mit Graffitis an den Wänden, führt zu den Gleisen am Bahnhof Aplerbeck-Süd.

Auch die Unterführung am Bahnhof Aplerbeck-Süd soll komplett neu gebaut werden. Für die Dauer des Umbaus ist die Unterführung gesperrt. © Irina Höfken

Die Pendlerin freut sich über die Modernisierung, vor allem aber darüber, dass sie ihren Koffer künftig nicht mehr die Treppen hoch und runter schleppen muss. Dann kann sie den Aufzug nehmen, der in Planung ist.

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Diese Umbaumaßnahmen sind für den Bahnhof geplant:

Insgesamt ist eine lange Liste an Umbaumaßnahmen für den Bahnhof Aplerbeck-Süd geplant, für die der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Bahn laut Pressemitteilung rund acht Millionen Euro investieren:

  • Der Mittelbahnsteig an Gleis 1/2 soll neu gebaut werden, ebenso die Personenunterführung.
  • Zur Mondstraße/Eiderstraße wird es einen neuen Zugang geben. Ebenso ist der Neubau eines Aufzugs geplant, um einen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig zu ermöglichen.
  • Es soll der Neubau einer Rampe zur Personenunterführung erfolgen und die Treppenanlagen modernisiert werden.
  • Auch bei der Bahnsteigausstattung soll es moderner werden: neue Vitrinen, Sitzbänke, Hinweisschilder.
  • Die Beleuchtung und das Wetterschutzhaus sollen auch ein Update bekommen.

Eine Treppe führt zu den Gleisen am Bahnhof Aplerbeck-Süd.

Spätestens im Herbst 2023 können Pendlerinnen und Pendler auch einen Aufzug benutzen, um zu den Gleisen am Bahnhof Aplerbeck-Süd zu gelangen. © Irina Höfken

Voraussichtlich im Herbst 2023 sollen dann alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dann wird die Gesamtbewertung des Bahnhofs im Dortmunder Süden im VRR-Stationsbericht wohl besser lauten als derzeit: „ordentlich“. Während der Dauer der Bauarbeiten soll der Zugverkehr nicht betroffen sein.