
© Jörg Bauerfeld
Baroper Weinberg bleibt trotz Corona ein Mitmachprojekt – nur anders
Coronavirus
Der Betrieb am Dortmunder Weinberg in Barop ist wegen Corona derzeit ein anderer. Doch ein Bürgerprojekt bleibt er trotzdem. Weil sich das Areal so langsam zum Naherholungsraum mausert.
Der Betrieb im Weinberg an der Ostenbergstraße in Barop ist derzeit ein anderer. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektionen finden dort keine Seminare, Führungen und angeleitete Lehr- und Lern-Aktionen statt.
„Seit Corona sind wir genau genommen kein Mitmach-Weinberg mehr“, erklärt Winzerin Tina Krachten, die das Bürgerprojekt gemeinsam mit Dr. Ing. Sonja Heldt von der federführenden Emschergenossenschaft betreut.
Krachten erklärt, dass der Betrieb derzeit nicht der ist, den man gewohnt ist. Vielmehr beschränke sich ihre Arbeit aktuell auf den Regelbetrieb, den man von anderen Weinbergen gewohnt sei.
Der Dialog mit den Bürgern brach weg
„Das ist schon was anderes, etwas Ungewohntes, wenn man nicht im direkten Kontakt mit den Bürgern ist, die den Mitmach-Weinberg eigentlich ausmachen und beleben“, sagt Krachten. Der Winzerin fehle etwas Wichtiges, seit der Dialog mit jenen weggebrochen sei, die sonst herkommen.
Ein Umstand, dem sie jetzt vom Homeoffice aus ein Stück entgegenwirkt. „Die Handouts, die ich für gewöhnlich bei den Seminaren vor Ort an die Teilnehmer ausgebe, hatte ich bis jetzt nie via Mail verschickt", so Tina Krachten.
Den besonderen Umständen war es nun geschuldet, dass die Winzerin Infos zum Weinanbau und zum Wachstum der Rebstöcke über den Mail-Verteiler verschicken musste. Es geht nicht anders.
Weinberg mausert sich zum Naherholungsraum
Ob das nun eine einmalige Sache war oder ob es künftig noch mehr Neues von Dortmunds größtem Weinberg via Mail geben wird, ist noch nicht klar.
„Man wird sehen, wie es hier weitergeht hinsichtlich Corona", meint die Winzerin. Ganz aufs Mitmachen sollen die Freunde des Bürgerprojekts jedoch nicht verzichten. Und dafür hat man sich etwas Besonderes ausgedacht.
Laut Krachten mache man seit Aufnahme des Weinbergbetriebs die erfreuliche Beobachtung, dass sich das Areal unter den Baropern zum beliebten Naherholungsraum gemausert habe.
Spaziergänger können Fotos einschicken
All jene, die entlang des Weinbergs gern und oft spazieren gehen, sind aufgefordert, Fotos vom Wachstum der Rebstöcke zu machen und an die Winzerin zu schicken.
Aus den Bildeinsendungen soll später ein Schaubild zu Lehrzwecken erstellt werden. Fotos können via Mail an tina.krachten@gmx.de geschickt werden.
Fabian Paffendorf, Jahrgang 1978, kam 2003 zum Journalismus. Ursprünglich als Berichterstatter im Bereich Film und Fernsehen unterwegs, drehte er kleinere Dokumentationen und Making-Of-Berichte für DVD-Firmen. In diesem Zusammenhang erschienen seine Kritiken, Interviews und Berichte in verschiedenen Fachmagazinen und bei Online-Filmseiten. Seit 2004 ist der gebürtige Sauerländer im Lokaljournalismus unterwegs. Für die Ruhr Nachrichten schreibt er seit Herbst 2013.