Feuerwehrleute entfernen unter Polizeischutz ein Schild am Vereinsheim der Rockergruppe „Bandidos“ im Dortmunder Stadtteil Eving. © picture alliance/dpa/Dieter Menne
Rockerszene
„Bandidos“-Verbot: Polizei-Einsatz am Dortmunder Clubheim - Banner entfernt
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat ein Vereinsverbot gegen die Rockergruppierung „Bandidos“ ausgesprochen. In Dortmund gab es einen Polizeieinsatz an einem Clubheim.
Erst eine große Razzia am 1. Juli, nun ein Vereinsverbot des „Bandidos MC Federation West Central“ durch das Bundesinnenministerium: Die Sicherheitsbehörden gehen gerade in großem Stil gegen die Rockergruppierung „Bandidos“ vor. Es geht um Straftaten wie Drogenhandel, schwere Körperverletzung sowie versuchte und vollendete Tötungsdelikte.
In Dortmund gab es am Montag (12.7.) einen Einsatz an einem bekannten „Bandidos“-Treffpunkt. Die Polizei Dortmund war mit Unterstützung der Feuerwehr am Montagmorgen am Clubheim an der Anschrift Deutsche Straße im Stadtteil Eving im Einsatz.
Feuerwehr entfernt gemeinsam mit der Polizei „Bandidos“-Schriftzüge
„Das Objekt wurde durchsucht. Es wurde unter anderem die Beschilderung entfernt“, sagt Polizeisprecher Oliver Peiler. Feuerwehrleute montierten die Schriftzüge unter Polizeischutz ab. An mehr als 30 Orten mit „Bandidos“-Bezug in NRW gab es ähnliche Einsätze.
In der offiziellen Bekanntmachung zum Vereinsverbot im Bundesanzeiger sind zwei Dortmunder Teilorganisationen erwähnt: der „Bandidos MC Iron City“ sowie der „Bandidos MC Dortmund Metropol“. Demnach laufe der Vereinszweck „den Strafgesetzen zuwider“, die Organisationen sind verboten.
Weiter heißt es: „Kennzeichen des Vereins BMC Federation West Central einschließlich seiner Teilorganisationen dürfen weder verbreitet noch veröffentlicht oder in einer Versammlung verwendet werden.“ Aufgeführt sind alle Zeichen, die künftig verboten sind und deren Verwendung eine Straftat darstellen kann.
Zahlreiche „Bandidos“-Symbole dürfen nun nicht mehr gezeigt werden
Darunter befinden sich der „Bandidos“-Schriftzug mit roter Schrift auf gelbem Grund sowie verschiedene Rang-Abzeichen. Unter das Verbot fallen auch die Darstellung eines bewaffneten Mannes mit Sombrero („Fat Mexican“) sowie andere Symbole, etwa „1%er“.
Bestandteil des Verbots ist auch, dass das Vermögen eines Vereins verfällt. „Danach wird gesucht. Was gefunden wird, wird eingezogen und beschlagnahmt. Das kann je nach Eigentumsverhältnissen Clubhäuser, Motorräder, Bargeld oder Aufnäher betreffen“, sagt Polizeisprecher Oliver Peiler. Das Ergebnis des Einsatzes werde im Laufe des Montags ausgewertet.
In Dortmund gab es in der Vergangenheit mehrfach offene Auseinandersetzungen zwischen den „Bandidos“ und anderen Gruppierungen, zuletzt etwa mit dem Miri-Clan. Dabei ging es auch um Revierkämpfe im organisierten Drogenhandel.
Gruppe hatte sich für aufgelöst erklärt - Polizei fand Hinweise, dass das nicht stimmte
Der „Bandidos MC West Central“, eine Art Dachorganisation für Dutzende lokale Gruppen in mehreren Bundesländern, hatte sich selbst im April für aufgelöst erklärt.
„Die Aktion am 1. Juli diente dazu, zu schauen, ob dem zu trauen ist. Und es gab Hinweise, dass sie immer noch aktiv sind“, sagt Oliver Peiler. Am 1. Juli waren zahlreiche Objekte durchsucht worden, sowohl Clubheime als auch private Wohnhäuser.
Die Dortmunder Polizei wollte am Montag noch keine Einschätzung dazu abgeben, was das Verbot für die organisierte Rockerszene in Dortmund bedeutet und ob möglicherweise mit der Gründung von Nachfolgeorganisationen zu rechnen ist.
Ein Facebook-Kanal von „Iron City Dortmund“ war am Montagvormittag noch erreichbar – seit dem Nachmittag sind sie aber entfernt worden.
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