Neues Naherholungsgebiet in Dortmund geplant Halde Schleswig vor der Öffnung

Halde Schleswig könnte bald begehbar sein
Lesezeit

Für Fans der Halde Schleswig in Neuasseln gibt es eine neue Hoffnung: Der Bezirksvertretung Brackel liegt eine Verwaltungsvorlage der Dezernenten Arnulf Rybicki und Stefan Szuggat vor, nach der die Halde bald für die Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet freigegeben werden könnte. Derzeit ist es nur einmal im Jahr möglich, auf die Halde zu steigen und den weiten Ausblick auf die Umgebung zu genießen: beim Friedensgebet der Religionen.

In der Vorlage heißt es wörtlich: „Nach intensiven Gesprächen zwischen ThyssenKrupp, dem RVR und der Stadt sind nunmehr die Weichen gestellt für einen gemeinschaftlichen Nutzungsvertrag, der die unterschiedlichen Aufgaben und Verpflichtungen für die drei Vertragspartner regelt.“

Ziel dabei ist es, die Halde für die Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. ThyssenKrupp wird wie bisher die Kosten für die Sicherung der Halde und die landschaftspflegerischen Arbeiten übernehmen. Die sich aus der Öffnung ergebenden zusätzlichen Kosten wie zum Beispiel Müllentsorgung und Sicherstellung der Verkehrssicherheit werden zwischen RVR und Dortmund geteilt.

Momentan ist die Halde Schleswig nur beim Friedensgebet der Religionen einmal jährlich begehbar
Momentan ist die Halde Schleswig nur beim Friedensgebet der Religionen einmal jährlich begehbar. © Oliver Schaper (A)

Die Aufwendungen für die Stadt Dortmund belaufen sich nach derzeitigem Stand der Verhandlungen auf rund 15.000 Euro jährlich. Die einmaligen Kosten für die Erstausstattung der Halde, die auch „Asselner Alm“ genannt wird, werden sich Stadt Dortmund und RVR teilen. Derzeit sind hier etwa 40.000 Euro kalkuliert, somit beläuft sich der Anteil der Stadt Dortmund auf rund 20.000 Euro. Bürger und Bezirksvertretung Brackel setzen sich seit vielen Jahren für die Öffnung der Halde ein.

Sie ist 45 Meter hoch und wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts als Abraumhalde für die Zeche Schleswig genutzt. Ab 1914 kamen auch Hüttenabfälle

dazu. Seit 1928 sind ausschließlich Abfälle aus der Hörder Hüttenunion und deren Rechtsnachfolger (Hoesch, Hoogovens, Hoesch Stahl, Krupp Hoesch und ThyssenKrupp) dort abgelagert worden.

Mit der Bepflanzung der abgedichteten und abgedeckten Deponie endete im Oktober 2017 die Stilllegungsphase und es begann die sogenannte „Nachsorge“, die 30 Jahre dauern wird. Die sogenannte „Nutzungsüberlassung“ soll zum 1. Januar 2024 erfolgen. Aus der Verwaltungsvorlage geht nicht hervor, ab wann die Halde dann für die Besucher freigegeben werden kann.

Die öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung Brackel mit unter anderem diesem Thema findet am Donnerstag (23.11.), 16 Uhr, im Kultur- und Bildungszentrum Balou an der Oberdorfstraße 23 statt. Am Beginn steht die Einwohnerfragestunde, in der die Bürger die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen oder auf Probleme aufmerksam zu machen, die in den Zuständigkeitsbereich der Bezirksvertretung fallen.

Friedensgebet der Religionen: Teilnehmer können Dortmund aus einer besonderen Perspektive sehen

Diskussion um Halde Schleswig geht weiter – OB Westphal gibt ein Versprechen

Scharfe Kritik an Hellweg-Vollsperrung: „Terminlich ganz schlecht gelaufen“