Vier Bahnlinien in je zwei Fahrtrichtungen auf nur einer Spur: Diese logistische Herausforderung hatte das Stadtbahn-Betreiberunternehmen DSW21 am Sonntag (29.1.) in der südlichen Innenstadt zu bewältigen. Der nötige Umstieg hat zahlreiche Fahrgäste überrascht.
Fahrplan-App angepasst
Doch die Stadtwerke waren gut vorbereitet: In der vergangenen Woche war die Baumaßnahme zwischen den Haltestellen Stadthaus und Markgrafenstraße frühzeitig angekündigt. Dort war am Sonntag ausreichend Service-Personal vor Ort, um die Fahrgäste zu informieren - und in der VRR-App waren die Hinweise auch digital zu finden.
Wer von der City aus in Richtung Aplerbeck oder Hacheney wollte, musste am Stadthaus aussteigen und in die U41 Richtung Hörde wechseln. Diese Linie fuhr als einzige planmäßig und hielt nur an einem anderen Bahnsteig. Hinter der Baustelle, an der Markgrafenstraße, konnte man wieder umsteigen, die anderen Linien wurden nach der Unterbrechung fortgesetzt.

Durch den sonntäglichen 15-Minuten-Takt musste dabei etwas Wartezeit einkalkuliert werden. Nur wer die Haltestellen Remydamm oder Westfalenhallen erreichen wollte, musste bereits am Stadtgarten aufpassen und dort die U46 nehmen. Aber auch das war in der digitalen Fahrplanauskunft der App berücksichtigt.
Der Beobachtung entsprechend zog DSW-Sprecher Thomas Steffen am Nachmittag auch ein positives Zwischenfazit: „Es läuft alles wie geplant.“ Die Arbeiten würden noch am Sonntag fertiggestellt sein. Es seien keinerlei Probleme mit Fahrgästen bekannt geworden, ständige Durchsagen seien veranlasst und das Servicepersonal für diesen Tag „massiv verstärkt“ worden.
40 Jahre alte Anlage
Rund um die Baustelle sei bis zum Nachmittag nicht allzu viel Kundschaft unterwegs gewesen. Der Schlusstag der Messe „Jagd und Hund“ in den Westfalenhallen und das Spiel der Drittliga-Mannschaft des BVB im Stadion an der Strobelallee haben nicht auffallend viele Passagiere in die Bahnen gebracht.

An der Engstelle ist es in der U41 zwar kurz etwas voller geworden. Zum Zeitpunkt unseres Tests zwischen 13 und 14 Uhr war das Aufkommen aber immer noch geringer als im normalen morgendlichen Berufsverkehr.
Die Maßnahme ist nötig geworden, weil der Start der ersten Stadtbahnen inzwischen 40 Jahre zurückliegt. Stellwerke, Weichen und Gleise müssen an verschiedenen Stellen erneuert werden. In den kommenden Jahren investiert DSW21 dafür mit Hilfe des Landes NRW einen zweistelligen Millionenbetrag.
Video von den Arbeiten unter RN.de/Dortmund
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