Wer mit dem Auto am 7. Oktober aus Richtung Osten zum BVB-Heimspiel gegen Union Berlin anreisen will, sollte viel Zeit einplanen. Denn die wichtigste Verkehrsader der Stadt ist an diesem Tag dicht. Die Stadt Dortmund hält am Zeitplan für eine Komplettsperrung der B1 in Fahrtrichtung Unna am ersten Oktober-Wochenende fest.
Wie schon vor zwei Jahren auf der südlichen Seite der B1 in Richtung Unna will das städtische Tiefbauamt auf dem Teilstück durch die Gartenstadt jetzt auch die nördliche Seite mit den Fahrbahnen in Richtung Dortmund-Mitte und Bochum sanieren - für Kosten von rund 1,1 Millionen Euro. Die Schäden auf dem jetzt zu sanierenden Teilstück seien erheblich größer als damals auf der Südseite, heißt es zur Erläuterung.
Zwei BVB-Heimspiele betroffen
Für die Fahrbahnsanierung soll der Westfalendamm von Mittwochabend (4.10.) bis zum frühen Montagmorgen (9.10.) in Richtung Westen komplett gesperrt werden. Dass die Sperrung mit dem BVB-Heimspiel gegen Union Berlin kollidiert, war offensichtlich erst spät aufgefallen - obwohl der Bundesliga-Spielplan für diesen Spieltag schon seit dem 12. Juli bekannt ist.
Die Ausschreibung der Arbeiten war da allerdings schon erfolgt, erklärt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann auf Nachfrage.
Betroffen ist auch das Champions-League-Spiel des BVB gegen den AC Mailand am 4. Oktober. Bei der Stadt geht man aber davon aus, dass der Anreiseverkehr für das Champions-League-Spiel, das um 21 Uhr angepfiffen wird, bei Beginn der Sperrung ab 20 Uhr bereits vorbei sei.
Für die Gäste der beiden Hotels am Westfalendamm - das „Moods“ und der „Wittekindshof“ - arbeite man an einer Lösung, heißt es.
Generell betont die Stadt, dass man die Arbeiten bewusst in die verkehrsärmere Ferienzeit gelegt habe. Die erste Oktoberwoche ist die erste Woche der Herbstferien. Trotzdem sei klar, dass die Vollsperrung „einer so wichtigen Verkehrsader große Auswirkungen“ habe. Es seien mehrere Umleitungsstrecken eingerichtet. Großräumig soll auf die Sperrung bereits auf den Hinweistafeln der Autobahnen 1 und 44 angekündigt werden.
Stadt verteidigt Vollsperrung
Die Stadt verteidigt mit der offiziellen Ankündigung der Bauarbeiten auch die Entscheidung für eine Vollsperrung. „Würde das Tiefbauamt die oben genannten Arbeiten unter Teilsperrung ausführen, würde die gesamte Maßnahme sich über Wochen ziehen. Hinzu käme, dass von drei Spuren zwei gesperrt wären – das hätte erhebliche Staus zur Folge“, heißt es in der Mitteilung. „Neben der viel geringeren Bauzeit ist die bessere Qualität der neuen Fahrbahndecke ein weiterer Vorteil, denn die Ausführung unter Vollsperrung ermöglicht ein Aufbringen ohne Fugen.“
Für Ärger hatte die Entscheidung für eine Vollsperrung im Vorfeld nicht nur mit Blick auf die BVB-Heimspiele gesorgt. Die Stadt hatte zuletzt Gespräche zu einer Verschiebung der Bauarbeiten um eine Woche angekündigt - die offensichtlich nicht erfolgreich waren.

Unabhängig davon gibt es großen Unmut bei Händlern am nördlichen Westfalendamm, deren Parkplätze nur über die B1 erreichbar sind. Sie wären dann für drei Geschäftstage vom Autoverkehr abgeschnitten. „Das Tiefbauamt arbeitet an Lösungen, um die Auswirkungen für die Kaufleute und ihre Kundinnen und Kunden zu verringern“, heißt es nun. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Parkplätze vor den Geschäften erreichbar sein werden, erklärt Alexandra Schürmann auf Nachfrage.
Wie diese Lösungen aussehen und weitere Details will die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
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