Die B1 zwischen Holzwickede und dem Kreuz Dortmund/Unna musste am Montagmorgen (20. März) in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Ein älterer Mann war über das Brückengeländer auf der Kurzen Straße in Holzwickede geklettert. Der umfangreiche Polizeieinsatz führte zu einem massiven Verkehrschaos.
Polizei hält sich mit Angaben zurück
Auf der Brücke kam es zu dramatischen Szenen. Wie unser Reporter vor Ort berichtete, drohte der Mann damit, von der Brücke zu springen. Letztlich gelang es der Polizei den Senior in Gewahrsam zu nehmen.
Nach Angaben von Polizeisprecherin Vera Howanietz hat die Polizei auf der Brücke „geschultes Personal“ eingesetzt. Bei Einsätzen mit suizidgefährdeten Menschen halten sich die Beamten grundsätzlich mit weitergehenden Angaben zurück.

Mann wird von Fachpersonal betreut
Der Mann wurde letztlich mit einem Rettungswagen abtransportiert. „Er wird jetzt medizinisch und psychologisch von Fachleuten betreut“, erläuterte Howanietz. Während die Kreispolizei den Einsatz auf der Brücke übernahm, sperrten die Kollegen der Autobahnpolizei Dortmund die Bundesstraße unterhalb der Brücke. Auch die B1-Auffahrten in Holzwickede wurden gesperrt.
Auf Twitter hatte die Polizei am Morgen von einem „Einsatz“ in Holzwickede berichtet. Zunächst hatte es geheißen, dass Steine von einer Brücke in den fahrenden Verkehr geworfen wurden. Die Polizei bat Autofahrerinnen und Autofahrer im Stau, ihr Fahrzeug nicht zu verlassen und im Auto zu bleiben. Kurz darauf wurde der Grund des Einsatzes aktualisiert. Unterhalb der Brücke hatte die Feuerwehr in der Zwischenzeit ein riesiges Sprungpolster ausgebreitert, um bei einem möglichen Sprung des Mannes Schlimmeres zu verhindern.
Verkehrseinschränkungen bis in den Vormittag
Der Verkehr auf der B1 staute sich am Morgen in Fahrtrichtung Dortmund auf einer Länge von bis zu zehn Kilometern bis ins Dortmunder Stadtzentrum. Auf der anderen Fahrbahnseite stand der Verkehr bis weit über das Kreuz Unna-Ost hinaus, ungefähr bis zum Rasthof Grüntal auf halbem Weg zum Kreuz Werl.
Auch in Holzwickede war der Verkehr durch die Sperrungen massiv eingeschränkt. Eine lange Schlange bis in den Ortskern gab es zum Beispiel auf der Nordstraße, . Als die Autobahnsperrung aufgehoben war, staute sich der Verkehr noch auf der Chaussee. Hier traf der tägliche Stau vor der Baustellenampel in Höhe der Einmündung Ölpfad/Chaussee/Alte B1 (einspurige Verkehrführung) auf den Umleitungsverkehr der gesperrten Autobahn.

Um 8.39 Uhr gab die Polizei schließlich Entwarnung. Der stehende Verkehr löste sich bis zum frühen Vormittag auf. Anschließend waren alle Strecken wieder problemlos befahrbar. Zurück blieb am Rand der Kurzen Straße nur ein Seniorenmobil, mit dem der ältere Mann wohl den Weg bis zur Brücke hinter sich gebracht hatte.

Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Selbsttötungen oder die Androhung von Selbsttötungen zu berichten – außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.
Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
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