Ein Jahr nach der Automatensprengung gibt es wieder Bares Sparkasse sieht sich in der Pflicht

Ein Jahr nach der Sprengung: SB-Pavillon an der Nelkenstraße in Betrieb
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Die Nelkenstraße glich am 5. Januar 2023 einem „Scherbenmeer“. Unbekannte Täter hatten den Geldautomaten der Sparkassenfiliale gesprengt und waren unerkannt entkommen. Auf Menschenleben haben sie bei dem Überfall offenbar keine Rücksicht genommen, denn direkt über dem Automaten befindet sich eine Wohnung. Deren Bewohner kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon.

Bereits kurz nach dem Überfall setzten sich zahlreiche Akteure dafür ein, dass es in Lichtendorf und Sölderholz wieder einen Automaten gibt. Die südlichen Ortsteile von Aplerbeck an der Stadtgrenze zu Schwerte sind sehr ländlich geprägt, die Wege zur nächsten Filiale eines Geldinstituts sind weit. Schon vor der Automatensprengung hatte die Sparkasse ihre Filiale an der Nelkenstraße geschlossen, auch die Volksbank machte dicht.

Neben der ehemaligen Sparkassenfiliale an der Nelkenstraße in Dortmund steht jetzt der neue SB-Pavillon.
Neben der ehemaligen Sparkassenfiliale (links im Bild) steht jetzt der neue SB-Pavillon. © Jörg Bauerfeld

Selbstbedienungsterminals

Ein Happy End für die Menschen in Lichtendorf und Sölderholz zeichnete sich ab, als sich der Eigentümer der ehemaligen Sparkassenfiliale bereit erklärte, ein Nachbargrundstück für die Aufstellung eines SB-Pavillons zur Verfügung zu stellen. Dieser wurde nun am 8. Januar 2024, also fast genau ein Jahr nach der Automatensprengung, offiziell in Betrieb genommen. Und die Resonanz der Bürgerinnen und Bürger sei enorm, so die Mitteilung aus der Pressestelle der Dortmunder Sparkasse.

An der Nelkenstraße kann also ab sofort wieder Geld abgehoben werden. Außerdem stehen zwei Selbstbedienungsterminals zur Verfügung. „Hier können sie nicht nur Kontoauszüge abholen, Überweisungen tätigen oder Daueraufträge ändern, sondern auch selbst ihre Adresse ändern, Freibeträge anpassen, Lastschriften zurückgeben und weitere Dienstleistungen erledigen“, sagt Sophie Donat, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Sparkasse Dortmund.

Aber sind solche Pavillons überhaupt noch zeitgemäß, ist ein neuer Geldautomat nicht wieder eine Einladung zum Überfall mit Sprengung? Bei der Sparkasse und auch bei der Volksbank sieht man das nicht so. Im Gegenteil, man fühlt sich den Kundinnen und Kunden gegenüber verpflichtet.

Im SB-Pavillon an der Nelkenstraße in Dortmund steht neben einem Geldautomaten auch ein Automat, an dem man Bankgeschäfte erledigen kann.
Neben der Bargeldausgabe können auch verschiedene Bankgeschäfte erledigt werden. © Jörg Bauerfeld

Nutzung zurückgegangen

„Um den Dortmunderinnen und Dortmundern möglichst kurze Wege bei der Bargeldversorgung zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich zu handeln, haben sich Sparkasse und Volksbank zusammengetan. Die Regionalbanken betreiben bereits mehrere SB-Standorte in Dortmund gemeinsam. Die Kooperation hat auch den Neubau in Lichtendorf ermöglicht“, erklärt Sophie Donat.

Zwar sei die Nutzung der Geldautomaten um zehn Prozent zurückgegangen; immer mehr Kunden nutzten Online-Banking und bezahlten mit Smartphone oder Karte. Dennoch wolle man die Möglichkeit der Bargeldabhebung vor Ort erhalten, wenn es sich rechnet.

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